Kinderbücher
Wunderbare Geschichten für Kinder zum Lesen & Vorlesen.

Heidi kann brauchen, was es gelernt hat
(Johanna Spyri, 1881)

Reisezurüstungen

<p>Der freundliche Herr Doktor&comma; der den Entscheid gegeben hatte&comma; daß das Kind Heidi wieder in seine Heimat zurückgebracht werden sollte&comma; ging eben durch die breite Straße dem Hause Sesemann zu&period; Es war ein sonniger Septembermorgen&comma; so licht und lieblich&comma; daß man hätte denken können&comma; alle Menschen müßten sich darüber freuen&period; Aber der Herr Doktor schaute auf die weißen Steine zu seinen Füßen&comma; so daß er den blauen Himmel über sich nicht einmal bemerken konnte&period; Es lag eine Traurigkeit auf seinem Gesichte&comma; die man vorher nie da gesehen hatte&comma; und seine Haare waren viel grauer geworden seit dem Frühjahr&period; Der Doktor hatte eine einzige Tochter gehabt&comma; mit der er seit dem Tode seiner Frau sehr nahe zusammen gelebt hatte und die seine ganze Freude gewesen war&period; Vor einigen Monaten war ihm das blühende Mädchen durch den Tod entrissen worden&period; Seither sah man den Herrn Doktor nie mehr so recht fröhlich&comma; wie er vorher fast immer gewesen war&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Auf den Zug an der Hausglocke öffnete Sebastian mit großer Zuvorkommenheit die Eingangstür und machte gleich alle Bewegungen eines ergebenen Dieners&semi; denn der Herr Doktor war nicht nur der erste Freund des Hausherrn und dessen Töchterchen&comma; durch seine Freundlichkeit hatte er sich&comma; wie überall&comma; die sämtlichen Hausbewohner zu guten Freunden gemacht&period;<&sol;p>&NewLine;<p>»Alles beim alten&comma; Sebastian&quest;« fragte der Herr Doktor wie gewohnt mit freundlicher Stimme und ging die Treppe hinauf&comma; gefolgt von Sebastian&comma; der nicht aufhörte&comma; allerlei Zeichen der Ergebenheit zu machen&comma; obschon der Herr Doktor sie eigentlich nicht sehen konnte&comma; denn er kehrte dem Nachfolgenden den Rücken&period;<&sol;p>&NewLine;<p>»Gut&comma; daß du kommst&comma; Doktor«&comma; rief Herr Sesemann dem Eintretenden entgegen&period; »Wir müssen durchaus noch einmal die Schweizerreise besprechen&comma; ich muß von dir hören&comma; ob du unter allen Umständen bei deinem Ausspruche bleibst&comma; auch nachdem nun bei Klärchen entschieden ein besserer Zustand eingetreten ist&period;«<&sol;p>&NewLine;<p>»Mein lieber Sesemann&comma; wie kommst du mir denn vor&quest;« entgegnete der Angekommene&comma; indem er sich zu seinem Freunde hinsetzte&period; »Ich möchte wirklich wünschen&comma; daß deine Mutter hier wäre&semi; mit der wird alles gleich klar und einfach und kommt ins rechte Geleise&period; Mit dir aber ist ja kein Fertigwerden&period; Du lässest mich heute zum dritten Male zu dir kommen&comma; damit ich dir immer noch einmal dasselbe sage&period; -<&sol;p>&NewLine;<p>»Ja&comma; du hast recht&comma; die Sache muß dich ungeduldig machen&comma; aber du mußt doch begreifen&comma; lieber Freund« - und Herr Sesemann legte seine Hand wie bittend auf die Schulter seines Freundes -&comma; »es wird mir gar zu schwer&comma; dem Kinde zu versagen&comma; was ich ihm so bestimmt versprochen hatte und worauf es sich nun monatelang Tag und Nacht gefreut hat&period; Auch diese letzte schlimme Zeit hat das Kind so geduldig ertragen&comma; immer in der Hoffnung&comma; daß die Schweizerreise nahe sei und daß es seine Freundin Heidi auf der Alp besuchen könne&semi; und nun soll ich dem guten Kinde&comma; das ja sonst schon so vieles entbehren muß&comma; die langgenährte Hoffnung mit einemmal wieder durchstreichen - das ist mir fast nicht möglich&period;«<&sol;p>&NewLine;<p>»Sesemann&comma; das muß sein«&comma; sagte sehr bestimmt der Herr Doktor&comma; und als sein Freund stillschweigend und niedergeschlagen dasaß&comma; fuhr er nach einer Weile fort&colon; »Bedenke doch&comma; wie die Sache steht&period; Klara hat seit Jahren keinen so schlimmen Sommer gehabt&comma; wie dieser letzte war&period; Von einer so großen Reise kann keine Rede sein&comma; ohne daß wir die schlimmsten Folgen zu befürchten hätten&period; Dazu sind wir nun in den September eingetreten&comma; da kann es ja noch schön sein oben auf der Alp&comma; es kann aber auch schon sehr kühl werden&period; Die Tage sind nicht mehr lang&comma; und oben bleiben und da die Nächte zubringen kann Klara doch nun gar nicht&period; So hätte sie kaum ein paar Stunden oben zu verweilen&period; Der Weg von Bad Ragaz dort hinauf muß ja schon mehrere Stunden dauern&comma; denn zur Alp hinauf muß sie entschieden im Sessel getragen werden&period; Kurz&comma; Sesemann&comma; es kann nicht sein&excl; Aber ich will mit dir hineingehen und mit Klara reden&comma; sie ist ja ein vernünftiges Mädchen&comma; ich will ihr meinen Plan mitteilen&period; Im kommenden Mai soll sie erst nach Ragaz hinkommen&semi; dort soll eine längere Badekur unternommen werden&comma; so lange&comma; bis es hübsch warm wird oben auf der Alp&period; Dann kann sie dort von Zeit zu Zeit hinaufgetragen werden&comma; da wird sie diese Bergpartien erfrischt und gestärkt&comma; wie sie dann sein wird&comma; ganz anders genießen&comma; als es jetzt geschähe&period; Du begreifst auch&comma; Sesemann&comma; wenn wir noch eine leise Hoffnung für den Zustand deines Kindes aufrechterhalten wollen&comma; so haben wir die äußerste Schonung und die sorgfältigste Behandlung zu beobachten&period;«<&sol;p>&NewLine;<p>Herr Sesemann&comma; der bis dahin schweigend und mit dem Ausdrucke trauriger Ergebung zugehört hatte&comma; fuhr jetzt auf einmal empor&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>»Doktor«&comma; rief er aus&comma; »sag es mir ehrlich&colon; Hast du wirklich noch&nbsp&semi;Hoffnung auf eine Änderung dieses Zustandes&quest;«<&sol;p>&NewLine;<p>Der Herr Doktor zuckte die Achseln&period; »Wenig«&comma; sagte er halblaut&period; »Aber komm&comma; denk einmal einen Augenblick an mich&comma; lieber Freund&excl; Hast du nicht ein liebes Kind&comma; das nach dir verlangt und sich auf deine Heimkehr freut&comma; wenn du weg bist&quest; Nie mußt du in ein verödetes Haus zurückkehren und dich allein an deinen Tisch hinsetzen&period; Und dein Kind hat's auch gut daheim&period; Muß es auch vieles entbehren&comma; was andere genießen können&comma; so ist es in manch anderem auch vor vielen bevorzugt&period; Nein&comma; Sesemann&comma; ihr seid nicht so sehr zu beklagen&comma; ihr habt es doch recht gut&comma; so zusammenzusein&semi; denk an mein einsames Haus&excl;«<&sol;p>&NewLine;<p>Herr Sesemann war aufgestanden und ging nun mit großen Schritten im&nbsp&semi;Zimmer auf und ab&comma; wie er immer zu tun pflegte&comma; wenn ihn irgendeine&nbsp&semi;Sache stark beschäftigte&period; Auf einmal stand er vor seinem Freunde still&nbsp&semi;und klopfte ihm auf die Schulter&period;<&sol;p>&NewLine;<p>»Doktor&comma; ich habe einen Gedanken&colon; Ich kann dich nicht so sehen&comma; du bist ja gar nicht mehr der alte&period; Du mußt ein wenig aus dir heraus&comma; und weißt du&comma; wie&quest; Du sollst die Reise unternehmen und das Kind Heidi auf seiner Alp besuchen in unser aller Namen&period;«<&sol;p>&NewLine;<p>Der Herr Doktor war sehr überrascht von dem Vorschlage und wollte sich dagegen wehren&comma; aber Herr Sesemann ließ ihm keine Zeit&period; Er war so erfreut und erfüllt von seiner neuen Idee&comma; daß er den Freund unter den Arm faßte und nach dem Zimmer seines Töchterchens hinüberzog&period; Der gute Herr Doktor war für die kranke Klara immer eine erfreuliche Erscheinung&comma; denn er hatte sie von jeher mit einer großen Freundlichkeit behandelt und ihr jedesmal&comma; wenn er kam&comma; etwas Lustiges und Erheiterndes zu erzählen gewußt&period; Warum er das jetzt nicht mehr konnte&comma; wußte sie wohl und hätte so gern ihn wieder froh gemacht&period; Sie streckte ihm gleich die Hand entgegen&comma; und er setzte sich zu ihr hin&period; Herr Sesemann rückte seinen Stuhl auch heran&comma; und indem er Klara bei der Hand faßte&comma; fing er an von der Schweizerreise zu reden und wie er sich selbst darauf gefreut hatte&period; Über den Hauptpunkt aber&comma; daß sie nun unmöglich mehr stattfinden könnte&comma; glitt er eilig hinweg&comma; denn er fürchtete sich ein wenig vor den kommenden Tränen&period; Dann ging er schnell auf den neuen Gedanken über und machte Klara darauf aufmerksam&comma; wie wohltätig es für ihren guten Freund wäre&comma; wenn er diese Erholungsreise unternehmen würde&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Die Tränen waren wirklich aufgestiegen und schwammen in den blauen Augen&comma; wie sehr sich auch Klara Mühe gab&comma; sie niederzudrücken&comma; denn sie wußte&comma; wie ungern der Papa sie weinen sah&period; Aber es war auch hart&comma; daß nun alles aus sein sollte&comma; und den ganzen Sommer hindurch war die Aussicht auf die Reise zum Heidi ihre einzige Freude und ihr Trost gewesen in all den langen&comma; einsamen Stunden&comma; die sie durchlebt hatte&period; Aber Klara war nicht gewohnt zu markten&comma; sie wußte recht gut&comma; daß der Papa ihr nur versagte&comma; was zum Bösen führen würde und darum nicht sein durfte&period; Sie schluckte ihre Tränen hinunter und wandte sich nun der einzigen Hoffnung zu&comma; die ihr blieb&period; Sie nahm die Hand ihres guten Freundes und streichelte sie und bat flehentlich&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>»O bitte&comma; Herr Doktor&comma; nicht wahr&comma; Sie gehen zum Heidi&comma; und dann kommen Sie&comma; um mir alles zu erzählen&comma; wie es ist dort oben und was das Heidi macht und der Großvater und der Peter und die Geißen&comma; ich kenne sie alle so gut&excl; Und dann nehmen Sie mit&comma; was ich dem Heidi schicken will&comma; ich habe schon alles ausgedacht und auch etwas für die Großmutter&period; Bitte&comma; Herr Doktor&comma; tun Sie's doch&semi; ich will auch gewiß unterdessen Fischtran nehmen&comma; soviel Sie nur wollen&period;«<&sol;p>&NewLine;<p>Ob dieses Versprechen der Sache den Ausschlag gab&comma; kann man nicht wissen&comma; aber es ist anzunehmen&comma; denn der Herr Doktor lächelte und sagte&colon; »Dann muß ich ja wohl gehen&comma; Klärchen&comma; so wirst du uns einmal rund und fest&comma; wie wir dich haben wollen&comma; Papa und ich&period; Und wann muß ich denn reisen&comma; hast du das schon bestimmt&quest;«<&sol;p>&NewLine;<p>»Am liebsten gleich morgen früh&comma; Herr Doktor«&comma; entgegnete Klara&period;<&sol;p>&NewLine;<p>»Ja&comma; sie hat recht«&comma; fiel hier der Vater ein&semi; »die Sonne scheint&comma; der Himmel ist blau&comma; es ist keine Zeit zu verlieren&comma; für jeden solchen Tag ist es schade&comma; den du noch nicht auf der Alp genießen kannst&period;«<&sol;p>&NewLine;<p>Der Herr Doktor mußte ein wenig lachen&colon; »Nächstens wirst du mir vorwerfen&comma; daß ich noch da bin&comma; Sesemann&semi; so muß ich wohl machen&comma; daß ich fortkomme&period;«<&sol;p>&NewLine;<p>Aber Klara hielt den Aufstehenden fest&semi; erst mußte sie ihm ja noch alle Aufträge an das Heidi übergeben und ihm noch so vieles anempfehlen&comma; das er recht betrachten und ihr dann davon erzählen sollte&period; Die Sendung an das Heidi konnte ihm erst später zugeschickt werden&comma; denn Fräulein Rottenmeier mußte erst alles verpacken helfen&semi; sie war aber eben auf einer ihrer Wanderungen durch die Stadt begriffen&comma; von denen sie nicht so schnell zurückkehrte&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Der Herr Doktor versprach&comma; alles genau auszurichten&comma; die Reise&comma; wenn nicht am Morgen früh&comma; so doch womöglich noch im Laufe des folgenden Tages anzutreten und dann bei seiner Heimkehr getreulich Bericht zu erstatten über alles&comma; was er gesehen und erlebt haben würde&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Die Diener eines Hauses haben oft eine merkwürdige Gabe&comma; die Dinge zu erfassen&comma; die im Hause ihrer Herren vor sich gehen&comma; lange bevor diese dazu kommen&comma; ihnen Mitteilung davon zu machen&period; Sebastian und Tinette mußten diese Gabe in hohem Grade besitzen&comma; denn eben&comma; als der Herr Doktor&comma; von Sebastian begleitet&comma; die Treppe hinunterging&comma; trat Tinette ins Zimmer der Klara ein&comma; die nach dem Mädchen geschellt hatte&period;<&sol;p>&NewLine;<p>»Holen Sie diese Schachtel voll ganz frischer&comma; weicher Kuchen&comma; wie wir sie zum Kaffee haben&comma; Tinette«&comma; sagte Klara und deutete auf die Schachtel hin&comma; die schon lange bereitgestanden hatte&period; Tinette erfaßte das bezeichnete Ding an einer Ecke und ließ es verächtlich an ihrer Hand baumeln&period; Unter der Türe sagte sie schnippisch&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>»Es ist wohl der Mühe wert&period;«<&sol;p>&NewLine;<p>Als der Sebastian unten mit gewohnter Höflichkeit die Türe aufgemacht hatte&comma; sagte er mit einem Bückling&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>»Wenn der Herr Doktor wollten so freundlich sein und dem Mamsellchen auch einen Gruß vom Sebastian bestellen&period;«<&sol;p>&NewLine;<p>»Ah&comma; sieh da&comma; Sebastian«&comma; sagte der Herr Doktor freundlich&semi; »so wissen&nbsp&semi;Sie denn auch schon&comma; daß ich reise&quest;«<&sol;p>&NewLine;<p>Sebastian mußte ein wenig husten&period;<&sol;p>&NewLine;<p>»Ich bin… ich habe… ich weiß selbst nicht mehr recht… ach ja&comma; jetzt erinnere ich mich&colon; Ich bin eben zufällig durch das Eßzimmer gegangen&comma; da habe ich den Namen des Mamsellchens aussprechen gehört&comma; und wie es so geht&comma; man hängt dann so einen Gedanken an den anderen an und so… und in der Weise…«<&sol;p>&NewLine;<p>»Jawohl&comma; jawohl«&comma; lächelte der Herr Doktor&comma; »und je mehr Gedanken einer hat&comma; je mehr wird er inne&period; Auf Wiedersehen&comma; Sebastian&comma; der Gruß wird bestellt&period;«<&sol;p>&NewLine;<p>Jetzt wollte der Herr Doktor gerade durch die offene Haustür enteilen&comma; aber er traf auf ein Hindernis&colon; Der starke Wind hatte Fräulein Rottenmeier verhindert&comma; ihre Wanderung weiter fortzusetzen&semi; eben war sie zurückgekehrt und wollte ihrerseits durch die offene Tür eintreten&period; Der Wind hatte ihr weites Tuch&comma; in das sie sich gehüllt hatte&comma; aber dergestalt aufgebläht&comma; daß es gerade so anzusehen war&comma; als habe sie die Segel aufgespannt&period; Der Herr Doktor wich augenblicklich zurück&period; Aber gegen diesen Mann hatte Fräulein Rottenmeier von jeher eine besondere Anerkennung und Zuvorkommenheit an den Tag gelegt&period; Auch sie wich mit ausgesuchter Höflichkeit zurück&comma; und eine Weile standen die beiden mit rücksichtsvoller Gebärde da und machten einander gegenseitig Platz&period; Jetzt aber kam ein so starker Windstoß&comma; daß Fräulein Rottenmeier auf einmal mit vollen Segeln gegen den Doktor heranflog&period; Er konnte eben noch ausweichen&semi; die Dame aber wurde noch ein gutes Stück über ihn hinausgetrieben&comma; so daß sie wieder zurückkehren mußte&comma; um nun den Freund des Hauses mit Anstand zu begrüßen&period; Der gewalttätige Vorgang hatte sie ein wenig verstimmt&comma; aber der Herr Doktor hatte eine Art und Weise&comma; die ihr gekräuseltes Gemüt bald glättete und eine sanfte Stimmung darüber verbreitete&period; Er teilte ihr seinen Reiseplan mit und bat sie in der einnehmendsten Weise&comma; ihm die Sendung an das Heidi so zu verpacken&comma; wie nur sie zu packen verstehe&period; Dann empfahl sich der Herr Doktor&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Klara erwartete&comma; daß sie erst einige Kämpfe mit Fräulein Rottenmeier zu bestehen haben würde&comma; bevor diese ihre Zustimmung zum Absenden all der Gegenstände geben werde&comma; die Klara für das Heidi bestimmt hatte&period; Aber diesmal hatte sie sich getäuscht&colon; Fräulein Rottenmeier war ausnehmend gut gelaunt&period; Sogleich räumte sie alles weg&comma; was auf dem großen Tische lag&comma; um die Dinge alle&comma; die Klara zusammengebracht hatte&comma; darauf auszubreiten und dann vor ihren Augen die Sendung zu verpacken&period; Es war keine leichte Arbeit&comma; denn die Gegenstände&comma; die da zusammengerollt werden sollten&comma; waren vielgestaltig&period; Erst kam der kleine dicke Mantel mit der Kapuze&comma; den Klara für das Heidi ausgesonnen hatte&comma; damit es im kommenden Winter die Großmutter besuchen könnte&comma; wann es wollte&comma; und nicht warten müßte&comma; bis der Großvater kommen konnte und es dann in den Sack eingewickelt werden mußte&comma; damit es nicht erfriere&period; Dann kam ein dickes&comma; warmes Tuch für die alte Großmutter&comma; damit sie sich darin einhülle und nicht frieren müsse&comma; wenn der Wind wieder so schaurig um die Hütte klappern würde&period; Dann kam die große Schachtel mit den Kuchen&semi; die war auch für die Großmutter bestimmt&comma; daß sie zu ihrem Kaffee auch einmal etwas anderes als ein Brötchen zu essen habe&period; Jetzt folgte eine ungeheure Wurst&semi; die hatte Klara ursprünglich für den Peter bestimmt&comma; weil er doch nie etwas anderes als Käse und Brot bekam&period; Aber sie hatte sich jetzt anders besonnen&comma; denn sie fürchtete&comma; der Peter könnte vor Freuden die ganze Wurst auf einmal aufessen&period; Darum sollte die Mutter Brigitte diese bekommen und erst für sich und die Großmutter einen guten Teil davon nehmen und dem Peter den seinigen in verschiedenen Lieferungen abgeben&period; Jetzt kam noch ein Säckchen Tabak&semi; der war für den Großvater&comma; der ja so gern ein Pfeifchen rauchte&comma; wenn er am Abend vor der Hütte saß&period; Zuletzt kam noch eine Anzahl geheimnisvoller Säckchen&comma; Päckchen und Schächtelchen&comma; welche Klara mit besonderer Freude zusammengekramt hatte&comma; denn da sollte das Heidi allerhand Überraschungen finden&comma; die ihm große Freude machen würden&period; Endlich war das Werk beendet&comma; und ein stattlicher Ballen lag reisefertig an der Erde&period; Fräulein Rottenmeier schaute darauf nieder&comma; in tiefsinnige Betrachtungen über die Kunst zu packen versunken&period; Klara ihrerseits warf Blicke froher Erwartung darauf hin&comma; denn sie sah das Heidi vor sich&comma; wie es vor Überraschung in die Höhe springen und au&fjlig;auchzen würde&comma; wenn das ungeheure Paket bei ihm anlangte&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Jetzt trat Sebastian herein und hob mit einem starken Schwung den&nbsp&semi;Ballen auf seine Schulter&comma; um ihn unverzüglich nach dem Hause des&nbsp&semi;Herrn Doktors zu spedieren&period;<&sol;p>

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