Kinderbücher
Wunderbare Geschichten für Kinder zum Lesen & Vorlesen.

Die Abenteuer Tom Sawyers
(Mark Twain, 1876, empfohlenes Alter: 12 - 13 Jahre)

2. Kapitel

<p>Samstag morgen war gekommen&comma; und es war ein heller&comma; frischer Sommermorgen und sprühend von Leben&period; Jedes Herz war voll Gesang&comma; und wessen Herz jung war&comma; der hatte ein Lied auf den Lippen&period; Freude glänzte auf allen Gesichtern&comma; und die Lust&comma; zu springen&comma; zuckte in aller Füßen&period; Die Akazien blühten&comma; und ihr süßer Duft erfüllte die Luft&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Cardiff Hill&comma; in der Nähe des Hauses und dasselbe überragend&comma; war von Grün bedeckt und war gerade entfernt genug&comma; um wie das gelobte Land&comma; träumerisch&comma; ruhevoll und unberührt zu erscheinen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Tom erschien auf der Bildfläche mit einem Eimer voll Farbe und einem großen Pinsel&period; Er überblickte die Umzäunung — und aller Glanz schwand aus der Natur&comma; und tiefe Schwermut bemächtigte sich seines Geistes&period; Dreißig Yards lang und neun Fuß hoch war der unglückliche Zaun&excl; Das Leben erschien ihm traurig&period; Er empfand sein kleines Dasein als Last&period; Seufzend tauchte er den Pinsel in den Topf und strich einmal über die oberste Planke&comma; wiederholte die Operation&comma; und nochmals&comma; und verglich das kleine gestrichene Stückchen mit der unendlichen noch zu erledigenden Strecke — und hockte sich entmutigt auf einen Baumstumpf&period; Jim kam mit einem Zinneimer aus der Tür&comma; „Buffalo Gals&OpenCurlyDoubleQuote; singend&period; Wasser von der Pumpe zu holen&comma; war Tom bisher immer als eine der unwürdigsten Verrichtungen erschienen&comma; jetzt schien es ihm anders&period; Er sagte sich&comma; daß er dort Gesellschaft finden werde&semi; Weiße&comma; Mulatten und Neger&comma; Knaben und Mädchen traf man immer dort&comma; die&comma; bis an sie die Reihe&comma; zu pumpen kam&comma; herumlungerten&comma; irgend ein Spiel trieben&comma; sich zankten&comma; prügelten und Wetten anstellten&period; Und dann überlegte er&comma; daß die Pumpe zwar nur einhundertundfünfzig Yards entfernt sei&comma; Jim trotzdem aber nie unter einer Stunde brauchte&comma; um einen Eimer Wasser zu holen&comma; und dann auch noch gewöhnlich geholt werden mußte&period; Er sagte also&colon; „Du&comma; Jim&comma; ich will Wasser holen&comma; wenn du inzwischen anstreichen willst&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Jim schüttelte den Kopf und antwortete&colon; „Es geht nicht&comma; Master Tom&period; Alte Dame sagen mir zu gehen und holen Wasser und nix aufhalten mit irgendwem&period; Sie sagen&comma; sie wissen&comma; daß Master Tom werden versuchen zu gewinnen mich zu streichen&comma; und so sie sagen&comma; Jim zu gehen nach sein eigenes Geschäft und nix zu streichen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ach was&comma; Jim&comma; laß sie nur reden&excl; So macht sie&OpenCurlyQuote;s immer&period; Gib mir nur den Eimer — du sollst sehen&comma; ich bin gleich wieder da&excl; Sie braucht&OpenCurlyQuote;s ja nicht zu wissen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nein&comma; Master Tom&comma; ich nix tun&excl; Alte Dame wollen ihm Kopf abreißen&comma; wenn er tut so&period; Sicher&comma; Master Tom&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Sie&quest; Sie kann ja gar nicht schlagen — sie fährt einem mit dem Fingerhut über den Kopf&comma; und wer macht sich <em>daraus<&sol;em> was&quest; Ihre Worte sind gefährlich&comma; hm&comma; — ja&comma; aber <em>sagen<&sol;em>&comma; ist doch nicht <em>tun<&sol;em>&comma; wenn sie nur nicht so viel dabei weinen wollte&period; — Du&comma; Jim&comma; ich geb dir auch &OpenCurlyQuote;ne Murmel&excl; Oder &OpenCurlyQuote;ne Glaskugel&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Jim begann zu schwanken&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Eine weiße Glaskugel&comma; Jim — und horch mal&comma; was für &OpenCurlyQuote;nen schönen Klang hat sie&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ach&comma; sein das schöne&comma; wunderschöne Glaskugel&excl; Aber Master Tom&comma; ich haben so furchtbar Angst vor alte Dame&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Aber Jim war auch nur ein Mensch — diese Verführungskünste waren zu stark für ihn&period; Er setzte seinen Eimer hin und griff nach der Kugel&period; Im nächsten Augenblick sauste er die Straße hinunter mit seinem Eimer und einem Schreckensschrei&comma; — Tom arbeitete mit Vehemenz&comma; und Tante Polly&comma; einen Pantoffel in der Hand und Triumph im Auge&comma; kehrte vom Felde zurück&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Aber Toms Energie hielt nicht lange an&period; Er begann&comma; an all die Streiche zu denken&comma; die er für heute geplant hatte&comma; und sein Kummer wurde immer größer&period; Bald würden seine Spielgefährten&comma; frei und sorglos&comma; vorbeikommen&comma; um auf alle möglichen Expeditionen auszugehen und die würden ihre Witze reißen über ihn&comma; der dastand und arbeiten mußte — der bloße Gedanke daran brannte wie Feuer&period; Er kramte seine weltlichen Schätze aus und hielt Heerschau&colon; allerhand selbsterfundenes Spielzeug&comma; Murmel und Plunder — genug&comma; um sich einen Arbeitstausch zu erkaufen&comma; aber <em>nicht<&sol;em> genug&comma; um dadurch auch nur für eine halbe Stunde die Freiheit zu bekommen&period; So steckte er seine armselige Habe wieder in die Tasche und gab den Gedanken auf&comma; einen Bestechungsversuch bei den Jungen zu machen&period; Mitten in diese trüben und hoffnungslosen Betrachtungen kam plötzlich ein Einfall über ihn&period; Durchaus kein großer&comma; glänzender Einfall&period; Er nahm seinen Pinsel wieder auf und setzte ruhig die Arbeit fort&period; Ben Rogers erschien in Sicht&comma; der Junge aller Jungen&comma; der sich über alle lustig machen durfte&period; Bens Gang war springend&comma; tanzend&comma; hüpfend — Beweis genug&comma; daß sein Herz leicht und seine Gedanken und Pläne großartig waren&period; Er knupperte an einem Apfel und ließ ein langes&comma; melodiöses ho&excl; ho&excl; hören&comma; gefolgt von einem gegrunzten&colon; ding&comma; dong&comma; ding&excl; ding&comma; dong&comma; dong&excl; — denn er war in diesem Augenblick ein Dampfboot&period; Als er näher kam&comma; mäßigte er seine GeschwindigKeit&comma; nahm die Mitte der Straße&comma; bog nach Steuerbord über und legte elegant und mit vielem Geschrei und Umstand bei&comma; denn er vertrat hier die Stelle des „Big Missouri&OpenCurlyDoubleQuote; und hatte neun Fuß Tiefgang&period; Er war Dampfboot&comma; Kapitän&comma; Bemannung zugleich und sah sich selbst auf der Kommandobrücke stehend&comma; Befehle gebend und ihre Ausführung überwachend&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Stopp&excl;&excl; Ling — a&comma; ling&comma; ling&excl;&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Die Hauptroute war zu Ende&comma; und er wandte sich langsam einem Nebenarme des Flusses zu&period; „Stopp&excl; Zurück&excl;&excl; Ling — a&comma; ling&comma; ling&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Seine Arme sanken ermüdet herunter&period; „Steuerbord wenden&excl; Ling — a&comma; ling&comma; ling&excl; Tschschschuh&excl; Tschuh&excl; Tschuuuhhh&excl;&excl;&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Sein Arm beschrieb jetzt große Kreise&comma; denn er stellte ein Rad von 40 Fuß Durchmesser dar&period; „Backbord zurück&excl; Ling — a&comma; ling&comma; ling&excl; Tschschuh&excl; Tschuh&excl; Tschuuuhhh&excl;&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Wieder beschrieb der Arm — diesmal der linke — gewaltige Kreise&period; „Steuerbord stopp&excl;&excl; Ling — a&comma; ling&comma; ling&excl; Backbord stopp&excl; Halt&excl; Langsam überholen&excl; Ling — a&comma; ling&comma; ling&excl; Tschschuh&excl; Tschuh&excl; Tschuuuhhh&excl;&excl; Heraus mit dem Tau dort&excl; Lustig&comma; hoho&excl; Heraus damit&excl; He — wird&OpenCurlyQuote;s bald&quest;&excl; Ein Tau dort um den Pfeiler — so&comma; nun los&comma; Jungens — los&excl;&excl; Maschine stopp&excl;&excl; Ling — a&comma; ling&comma; ling&excl;&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Tschschuh&excl; Schscht&excl; Schscht&excl;&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; &lpar;Läßt den Dampf ausströmen&period;&rpar;<&sol;p>&NewLine;<p>Tom war ganz vertieft in seine Anstreicherei&comma; er merkte nichts von der Ankunft des Dampfbootes&excl; Ben blieb einen Moment stehen&comma; dann sagte er&colon; „Ho&comma; ho&comma; Strafarbeit&comma; Tom&comma; he&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Keine Antwort&period; Tom überschaute seine Arbeit mit dem Auge eines Künstlers&period; Dann machte er mit dem Pinsel noch einen eleganten Strich und übte wieder Kritik&period; Ben rannte zu ihm hin&comma; Tom wässerte der Mund nach dem Apfel&comma; aber er stellte sich ganz vertieft in seine Arbeit&period; Ben sagte&colon; „Hallo&comma; alter Bursche&comma; Strafarbeit&comma; was&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ach&comma; bist du&OpenCurlyQuote;s&comma; Ben&period; Ich hatte dich nicht bemerkt&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Weißt&comma; ich geh&OpenCurlyQuote; grad zum Schwimmen&period; Würdest du gern mitgehen können&quest; Aber&comma; natürlich&comma; bleibst du lieber bei deiner Arbeit&comma; nicht&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Tom schaute den Burschen erstaunt an und sagte&colon; „Was nennst du <em>Arbeit<&sol;em>&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; ist das denn <em>keine<&sol;em> Arbeit&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Tom betrachtete seine Malerei und sagte nachlässig&colon; „Na&comma; vielleicht <em>ist<&sol;em> das Arbeit&comma; oder es ist <em>keine<&sol;em> Arbeit&comma; jedenfalls macht es Tom Sawyer Spaß&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; na&comma; du willst doch nicht wirklich sagen&comma; daß dir das da Spaß macht&excl;&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Der Pinsel strich und strich&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Spaß&quest; Warum soll&OpenCurlyQuote;s denn <em>kein<&sol;em> Spaß sein&quest; Kannst <em>du<&sol;em> vielleicht jeden Tag einen Zaun anstreichen&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Ben erschien die Sache plötzlich in anderem Lichte&period; Er hörte auf&comma; an seinem Apfel zu knuppern&period; Tom fuhr mit seinem Pinsel bedächtig hin und her&comma; hin und her&comma; hielt an&comma; um sich von der Wirkung zu überzeugen&comma; half hier und da ein bißchen nach&comma; prüfte wieder&comma; während Ben immer aufmerksamer wurde&comma; immer interessierter&period; Plötzlich sagte er&colon; „Du&comma; Tom&comma; laß mich ein bißchen streichen&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Tom überlegte&comma; war nahe daran&comma; einzuwilligen&comma; aber er besann sich&colon; „Ne&comma; ne&period; Ich würde es herzlich gern tun&comma; Ben&period; Aber — Tante Polly gibt so viel gerade auf diesen Zaun&comma; gerade an der Straße — weißt du&period; Aber wenn es der <em>schwarze<&sol;em> Zaun wäre&comma; wär&OpenCurlyQuote;s <em>mir<&sol;em> recht und <em>ihr<&sol;em> wär&OpenCurlyQuote;s auch recht&period; Ja&comma; sie gibt schrecklich viel auf diesen Zaun&comma; deshalb muß ich das da <em>sehr<&sol;em> sorgfältig machen&excl; Ich glaube von tausend&comma; was — zweitausend Jungen ist vielleicht nicht einer&comma; der&OpenCurlyQuote;s ihr recht machen kann&comma; wie sie&OpenCurlyQuote;s haben will&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na — wirklich&quest; — Du — gib her&comma; nur mal versuchen&comma; nur ein klein — bißchen versuchen&period; Ich würde dich lassen&comma; wenn&OpenCurlyQuote;s <em>meine<&sol;em> Arbeit wäre&comma; Tom&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ben&comma; ich würd&OpenCurlyQuote;s wahr — haf — tig gern tun&semi; aber Tante Polly — weißt du&comma; Jim wollt&OpenCurlyQuote;s auch schon tun&comma; aber sie ließ ihn nicht&period; Sid wollte es tun&comma; aber sie ließ es ihn auch nicht tun&excl; Na&comma; siehst du wohl&comma; daß es nicht geht&quest; Wenn du den Zaun anstrichest und es <em>passierte<&sol;em> was&comma; Ben —&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„O&comma; Unsinn&excl; Ich will&OpenCurlyQuote;s so vorsichtig machen&excl; Nur mal versuchen&excl; Wenn ich dir den Rest von meinem Apfel geb&OpenCurlyQuote;&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; dann — ne&comma; Ben&comma; tu&OpenCurlyQuote;s nicht&comma; ich hab&OpenCurlyQuote; <em>solche<&sol;em> Angst —&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ich geb&OpenCurlyQuote; dir den ganzen Apfel&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Tom gab mit betrübter Miene den Pinsel ab — innerlich frohlockend&period; Und während der Dampfer „Big Missouri&OpenCurlyDoubleQuote; in der Sonnenhitze arbeitete und schwitzte&comma; saß der Künstler&comma; ausruhend&comma; auf einem Baumstumpf im Schatten des Zaunes&comma; schlug die Beine übereinander&comma; verzehrte seinen Apfel und grübelte&comma; wie er noch mehr Unschuldige zu seinem Ersatz anlocken könne&period; Opfer genug waren vorhanden&period; Jeden Augenblick schlenderten Knaben vorbei&period; Sie kamen&comma; um ihn zu verhöhnen und blieben&comma; um zu streichen&period; Nach einiger Zeit war Ben müde geworden&comma; Tom hatte als Nächsten Billy Fisher ins Auge gefaßt&comma; der ihm eine tote Ratte und eine Schnur&comma; um die Ratte daran durch die Luft fliegen zu lassen&comma; anbot&semi; und von Johnny Miller bekam er eine gut erhaltene Sackpfeife&comma; und so immer weiter — stundenlang&period; Und als der Nachmittag halb vergangen war&comma; war aus dem armen&comma; verlassenen Tom vom Morgen ein buchstäblich in Reichtum schwimmender Tom geworden&period; Er besaß außer den angeführten Sachen zwölf Murmel&comma; ein Stück eines Brummeisens&comma; ein Stück blau gefärbtes Glas zum Durchschauen&comma; eine Spielkanone&comma; ein Messer&comma; das gewiß nie jemand Schaden getan hatte oder jemals tun konnte&comma; ein bißchen Kreide&comma; einen Glasstöpsel&comma; einen Zinnsoldaten&comma; den Kopf eines Frosches&comma; sechs Feuerschwärmer&comma; ein Kaninchen mit einem Auge&comma; einen messingnen Türgriff&comma; ein Hundehalsband &lpar;aber keinen Hund&rpar;&comma; den Griff eines Messers&comma; vier Orangeschalen und einen kaputten Fensterrahmen&period; Er hatte einen sorglosen&comma; bequemen&comma; lustigen Tag gehabt&comma; eine Menge Gesellschafter — und der Zaun hatte eine dreifache Lage Farbe bekommen&excl; Wäre nicht der Zaun jetzt fertig gewesen — Tom hätte noch alle Jungens des Dorfes bankerott gemacht&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Tom dachte bei sich&comma; die Welt wäre schließlich doch wohl nicht so buckelig&period; Er war&comma; ohne es selbst recht zu wissen&comma; hinter ein wichtiges Gesetz menschlicher Tätigkeit gekommen&comma; <em>das<&sol;em> nämlich&comma; daß&comma; um jemand&comma; groß oder klein&comma; nach etwas lüstern zu machen&comma; es nur nötig ist&comma; dieses Etwas schwer erreichbar zu machen&period; Wäre er ein großer und weiser Philosoph gewesen&comma; gleich dem Verfasser dieses Buches&comma; er würde jetzt begriffen haben&comma; daß&comma; was jemand tun <em>muß<&sol;em>&comma; Arbeit&comma; was man <em>freiwillig<&sol;em> tut&comma; dagegen Vergnügen heißt&period; Er würde ferner verstanden haben&comma; daß künstliche Blumen machen oder in der Tretmühle ziehen&comma; „Arbeit&OpenCurlyDoubleQuote; ist&comma; Kegelschieben aber oder den Mont Blanc besteigen&comma; „Vergnügen&OpenCurlyDoubleQuote;&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Es gibt reiche Engländer&comma; die einen Viererzug zwanzig bis dreißig Meilen in einem Tage laufen lassen&comma; weil dieser Spaß sie einen Haufen Geld kostet&semi; würden sie aber dafür bezahlt werden&comma; so würden sie es als „Arbeit&OpenCurlyDoubleQuote; ansehen und darauf verzichten&period;<&sol;p>

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