Kinderbücher
Wunderbare Geschichten für Kinder zum Lesen & Vorlesen.

Rübezahl - Deutsche Volksmärchen vom Berggeist und Herrn des Riesengebirges
(Rudolf Reichhardt)

Wie Rübezahl zu seinem Namen kam

<p>So lauschte eines Tages Rübezahl&comma; hinter Busch und Hecken verborgen&comma; als plötzlich die Gestalt eines anmutigen Mädchens vor ihm stand&period; Rings um sie hatten sich ihre Gespielinnen ins Gras gelagert an einen Wasserfall&comma; der seine Silberflut in ein kunstloses Becken goß&comma; und scherzten mit ihrer Gebieterin in unschuldvoller Fröhlichkeit&period; Dieser Anblick wirkte so wundersam auf den lauschenden Berggeist&comma; daß er seiner geistigen Natur und Eigenschaft vergaß und das Los der Sterblichen wünschte&comma; um nach Art der Menschen zu empfinden&period; Deshalb verwandelte er sich in einen schwarzen Kolkraben und schwang sich auf einen hohen Eschenbaum&comma; der das Wasserbecken überschattete&comma; um das anmutsvolle Schauspiel zu genießen&period; Doch dieser Plan war nicht zum besten ausgedacht&semi; er sah alles mit Rabenaugen und empfand als Rabe&semi; ein Nest Waldmäuse hatte jetzt für ihn mehr Anziehendes als das Mädchen&comma; denn die Seele wirkt in ihrem Denken und Wollen nie anders als in Gemäßheit des Körpers&comma; der sie umgibt&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Diese Bemerkung war ebenso schnell gemacht&comma; als der Fehler auch verbessert war&semi; der Rabe flog ins Gebüsch und verwandelte sich in einen blühenden Jüngling&period; Das war der rechte Weg&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Die schöne Maid war die Tochter des schlesischen Fürsten&comma; der in der Gegend des Riesengebirges damals herrschte&period; Sie pflegte oft mit den Jungfrauen ihres Hofes in den Hainen und Gebüschen des Gebirges zu lustwandeln&comma; Blumen und duftende Kräuter zu sammeln oder für die Tafel ihres Vaters ein Körbchen Waldkirschen oder Erdbeeren zu pflücken und&comma; wenn der Tag heiß war&comma; sich bei der Felsenquelle am Wasserfalle zu erfrischen und darin zu baden&period; Von diesem Augenblick an war der Berggeist an diesen Ort wie gebannt und täglich harrte er der Wiederkehr der fröhlichen Gesellschaft&period;<&sol;p>&NewLine;<p>In der Mittagsstunde eines schwülen Sommertages besuchte sie wieder mit ihrem Gefolge die kühlen Schatten am Wasserfalle&period; Ihre Verwunderung war groß&comma; als sie den Ort ganz verändert fand&semi; die rohen Felsen waren mit Marmor und Alabaster bekleidet&comma; das Wasser stürzte nicht mehr in einem wilden Strom von der steilen Bergwand&comma; sondern rauschte&comma; durch viele Abstufungen gebrochen&comma; mit sanftem Gemurmel in ein weites Marmorbecken herunter&comma; aus dessen Mitte ein rascher Wasserstrahl emporschoß und&comma; in einen dichten Platzregen verwandelt&comma; den ein laues Lüftchen bald auf diese&comma; bald auf jene Seite warf&comma; in den Wasserbehälter zurückplätscherte&period; Sternblumen&comma; Lilien und Vergißmeinnicht blühten an dessen Rande&comma; Rosenhecken&comma; mit Jasmin und Silberblüten durchwunden&comma; zogen sich in einiger Entfernung durch den Raum dahin&period; Rechts und links des Springbrunnens öffnete sich der doppelte Eingang einer prächtigen Grotte&comma; deren Wände und Bogengewölbe in buntfarbiger Bekleidung prangten&comma; von Bergkristall und Frauenglas&comma; alles funkelnd und flimmernd&comma; daß der Abglanz davon das Auge blendete&period; In verschiedenen Nischen waren die mannigfaltigsten Erfrischungen aufgetischt&comma; deren Anblick zum Genuß einlud&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Die Prinzessin stand lange in stummer Verwunderung da und wußte nicht&comma; ob sie ihren Augen trauen&comma; diesen bezauberten Ort betreten oder fliehen sollte&period; Aber sie konnte der Begierde nicht widerstehen&comma; alles zu beschauen und von den herrlichen Früchten zu kosten&comma; die für sie aufgetragen zu sein schienen&period; Nachdem sie sich mit ihrem Gefolge genug belustigt und alles fleißig durchmustert hatte&comma; kam sie Lust an&comma; in dem Wasserbecken zu baden&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Kaum aber war die liebliche Prinzessin über den glatten Rand des Beckens hinabgeschlüpft&comma; so sank sie in eine endlose Tiefe&comma; obgleich der betrügliche Silberkies&comma; der aus dem seichten Grund hervorschien&comma; keine Gefahr vermuten ließ&period; Schneller als die herzueilenden Jungfrauen das goldgelbe Haar der blonden Gebieterin erfassen konnten&comma; hatte die gierige Flut sie schon in die Tiefe gezogen&period; Laut klagte die bange Schar der erschrockenen Mädchen&comma; als die Herrin vor ihren sichtlichen Augen dahinschwand&semi; sie rangen und wanden die schneeweißen Hände und liefen ängstlich am marmornen Gestade hin und her&comma; indes der Springbrunnen sie recht geflissentlich mit einem Platzregen nach dem andern übergoß&period; Doch wagte es keine&comma; der Entschwundenen nachzuspringen&comma; außer Brünhild&comma; ihrer liebsten Gespielin&comma; die nicht säumte&comma; sich in den grundlosen Wirbelstrom zu stürzen&comma; gleiches Schicksal mit ihrer geliebten Gebieterin erwartend&period; Aber sie schwamm wie ein leichter Kork auf dem Wasser und trotz aller Versuche war sie nicht imstande&comma; unterzutauchen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Hier war kein anderer Rat&comma; als dem König das Unglück seiner Tochter mitzuteilen&period; Wehklagend begegneten ihm die zagenden Mädchen&comma; als er eben mit seinem Jagdgefolge in den Wald zog&period; Der König zerriß sein Kleid vor Betrübnis und Entsetzen&comma; nahm die goldene Krone vom Haupte&comma; verhüllte sein Angesicht mit dem Purpurmantel und beklagte laut den Verlust seiner schönen Tochter Emma&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Nachdem er der Vaterliebe den ersten Tränenzoll entrichtet hatte&comma; stärkte er seinen Mut und machte sich auf&comma; um den wunderbaren Wasserfall selbst zu beschauen&period; Aber der Zauber war verschwunden&comma; die rohe Natur stand wieder da in ihrer vorherigen Wildheit&semi; da war keine Grotte&comma; kein Marmorbad&comma; kein Rosengehege&comma; keine Jasminlaube&period; Der gute König ahnte zum Glück nicht eine Verführung seiner Tochter&comma; sondern er nahm den Bericht der Mädchen auf Treu und Glauben an und meinte&comma; einer der Götter sei bei dieser wunderbaren Begebenheit mit im Spiel gewesen&comma; setzte darauf die Jagd fort und tröstete sich bald über seinen Verlust&period; Unterdessen befand sich die liebreizende Emma in des Berggeistes Schlosse nicht übel&period; Er hatte sie durch eine geschickte Versenkung nur den Augen ihres Gefolges entzogen und führte sie durch einen unterirdischen Weg in einen prächtigen Palast&comma; zu welchem die väterliche Residenz in keinem Vergleich stand&period; Als sich die Lebensgeister der Prinzessin wieder erholt hatten&comma; befand sie sich auf einem gewöhnlichen Sofa&comma; angetan mit einem Gewand von rosenfarbener Seide und einem glänzenden lichtblauen Gürtel&period; Ein Jüngling mit hübschem Antlitz lag zu ihren Füßen und gestand ihr seine Liebe&period; Der Berggeist — denn er war es — unterrichtete sie hierauf von seinem Stand und seiner Herkunft&comma; von den unterirdischen Staaten&comma; die er beherrschte&comma; führte sie durch die Zimmer und Säle des Schlosses und zeigte ihr dessen Pracht und Reichtum&period; Ein herrlicher Lustgarten&comma; der mit seinen Blumenanlagen und Rasenplätzen dem Fräulein ganz besonders zu behagen schien&comma; umgab das Schloß von drei Seiten&period; Alle Obstbäume trugen purpurrote&comma; mit Gold gesprenkelte oder zur Hälfte übergoldete Apfel&comma; wie sie kein Gärtner zu ziehen vermag&period; Das Gebüsch war mit Singvögeln angefüllt&comma; die ihre hundertstimmigen Lieder munter erschallen ließen&period; In den traulichen Bogengängen lustwandelte das Paar&semi; sein Blick hing an ihren Lippen und mit Freuden hörte er ihre lieblichen Worte&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Nicht gleiche Wonne empfand die reizende Emma&semi; ein gewisser Trübsinn lag auf ihrer Stirn und offenbarte genugsam&comma; daß geheime Wünsche in ihrem Herzen verborgen lagen&comma; die mit den seinigen nicht übereinstimmten&period; Er machte gar bald diese Entdeckung und bestrebte sich&comma; durch tausend Liebesbeweise diese Wolken zu zerstreuen und die Prinzessin aufzuheitern&semi; doch vergebens&period; Der Mensch — so dachte er bei sich selbst — ist gesellig wie die Biene und die Ameise&comma; der schönen Sterblichen gebricht’s an Unterhaltung&period; Wem soll sich das Mädchen mitteilen&quest; Für wen ihren Putz ordnen&comma; mit wem darüber zu Rate gehen&quest; Da kam ihm ein glücklicher Einfall&period; Flugs ging er hinaus auf das Feld&comma; zog auf einem Acker ein Dutzend Rüben aus&comma; legte sie in einen zierlich geflochtenen Korb und brachte diesen der schönen Emma&comma; welche einsam in der schattigen Laube eine Rose entblätterte&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Schönste der Erdentöchter&comma;&OpenCurlyDoubleQuote; redete sie der Berggeist an&comma; „verbanne allen Trübsinn aus deiner Seele und öffne dein Herz der geselligen Freude&comma; du sollst nicht mehr in meinem Heim einsam trauern&period; In diesem Korbe ist alles&comma; was du bedarfst&comma; diesen Aufenthalt dir angenehm zu machen&period; Nimm den kleinen buntgeschälten Stab und gib durch die Berührung mit ihm den Gewächsen im Korbe die Gestalten&comma; welche dir gefallen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Hierauf verließ er die Prinzessin und sie zögerte nicht einen Augenblick&comma; mit dem Zauberstabe nach Vorschrift zu verfahren&comma; nachdem sie den Korb geöffnet hatte&period; „Brünhilde&comma;&OpenCurlyDoubleQuote; rief sie&comma; „liebe Brünhilde&comma; erscheine&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Und Brünhilde lag zu ihren Füßen&comma; umfaßte die Knie ihrer Gebieterin&comma; benetzte ihren Schoß mit Freudentränen und liebkoste sie freundlich&comma; wie sie sonst zu tun pflegte&period; Die Täuschung war so vollkommen&comma; daß Emma selbst nicht wußte&comma; was sie von ihrer Schöpfung halten sollte&semi; ob sie die wahre Brünhilde hingezaubert hatte&comma; oder ob ein Blendwerk das Auge betrog&period; Sie überließ sich indessen ganz den Empfindungen der Freude&comma; ihre liebste Gespielin um sich zu haben&comma; lustwandelte mit ihr Hand in Hand im Garten&comma; ließ sie dessen herrliche Anlagen bewundern und pflückte ihr goldgesprenkelte Äpfel von den Bäumen&period; Hierauf führte sie ihre Gespielin durch alle Zimmer im Palast&comma; bis in die Kleiderkammer&comma; wo sie soviel Unterhaltung fanden&comma; daß sie bis zum Abend darin verweilten&period; Alle Schleier&comma; Gürtel&comma; Spangen wurden gemustert und anprobiert&period; Brünhilde wußte sich dabei so gut zu benehmen und zeigte so viel Geschmack in der Wahl und Anordnung des weiblichen Putzes&comma; daß&comma; wenn sie ihrer Natur und Wesen nach nichts als eine Rübe war&comma; ihr niemand den Ruhm absprechen konnte&comma; die Krone ihres Geschlechts zu sein&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Der spähende Berggeist war entzückt über den tiefen Blick&comma; den er in das weibliche Herz getan hatte&comma; und freute sich über den glücklichen Fortgang in der Menschenkenntnis&period; Die Prinzessin dünkte ihm jetzt schöner&comma; freundlicher und heiterer zu sein als jemals&period; Sie unterließ nicht&comma; ihren ganzen Rübenvorrat mit dem Zauberstabe zu beleben&comma; gab ihnen die Gestalt der Jungfrauen&comma; die ihr vordem aufzuwarten pflegten&comma; und weil noch zwei Rüben übrig waren&comma; so verwandelte sie die eine in eine Cyperkatze und aus der anderen schuf sie ein niedliches Hündchen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Sie richtete nun ihren Hofstaat wieder ein&comma; teilte einer jeden der aufwartenden Dienerinnen ein gewisses Geschäft zu und nie wurde eine Herrschaft besser bedient&period; Die Mädchen kamen ihren Wünschen zuvor&comma; gehorchten auf den Wink und vollstreckten ihre Befehle ohne den mindesten Widerspruch&period; Einige Wochen genoß sie die Wonne des gesellschaftlichen Vergnügens ungestört&semi; Reihentänze&comma; Sang und Saitenspiel wechselten in dem Schlosse des Berggeistes vom Morgen bis zum Abend&semi; nur merkte die Prinzessin nach Verlauf einiger Zeit&comma; daß die frische Gesichtsfarbe ihrer Gesellschafterinnen etwas abbleichte&period; Der Spiegel im Marmorsaal ließ sie zuerst bemerken&comma; daß sie allein wie eine Rose aus der Knospe hervorblühte&comma; während die geliebte Brünhild und die übrigen Jungfrauen welkenden Blumen glichen&semi; gleichwohl versicherten alle&comma; daß sie sich wohl befänden&comma; und der freigebige Berggeist ließ sie an seiner Tafel auch keinen Mangel leiden&period; Dennoch zehrten sie sichtbar ab&comma; Leben und Tätigkeit schwand von Tag zu Tag mehr dahin und alles Jugendfeuer erlosch&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Als die Prinzessin an einem heiteren Morgen&comma; durch gesunden Schlaf gestärkt&comma; fröhlich ins Gesellschaftszimmer trat&comma; wie schauderte sie zurück&comma; als ihr ein Haufen eingeschrumpfter Matronen an Stäben und Krücken entgegenzitterte&comma; mit Keuchhusten beladen&comma; unvermögend&comma; sich aufrecht zu erhalten&period; Das schäkernde Hündchen hatte alle viere von sich gestreckt und der schmeichelnde Cyper konnte sich vor Kraftlosigkeit kaum noch bewegen&period; Bestürzt eilte die Prinzessin aus dem Zimmer&comma; der schaudervollen Gesellschaft zu entfliehen&comma; trat hinaus auf den Söller und rief laut den Berggeist&comma; welcher alsbald in demütiger Stellung auf ihr Geheiß erschien&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Boshafter Geist&comma;&OpenCurlyDoubleQuote; redete sie ihn zornig an&comma; „warum mißgönnst du mir die einzige Freude meines harmlosen Lebens&comma; die Gesellschaft meiner ehemaligen Gespielinnen&quest; Ist die Einöde nicht genug&comma; mich zu quälen&comma; willst du sie noch in ein Krankenhaus verwandeln&quest; Augenblicklich gib meinen Mädchen Jugend und Wohlgestalt wieder&comma; oder Haß und Verachtung soll deinen Frevel rächen&period;&OpenCurlyDoubleQuote; „Schönste der Erdentöchter&comma;&OpenCurlyDoubleQuote; erwiderte der Berggeist&comma; „zürne nicht über die Gebühr&period; Alles&comma; was in meiner Gewalt ist&comma; steht in deiner Hand&comma; aber das Unmögliche fordere nicht von mir&period; Die Kräfte der Natur gehorchen mir&comma; doch vermag ich nichts gegen ihre unwandelbaren Gesetze&period; Solange Saft und Kraft in den Rüben war&comma; konnte der Zauberstab ihr Pflanzenleben nach deinem Gefallen verwandeln&semi; aber ihre Säfte sind nun vertrocknet und ihr Wesen neigt sich nach der Zerstörung hin&comma; denn der belebende Geist ist verraucht&period; Jedoch das soll dich nicht kümmern&colon; ein frisch gefüllter Korb kann den Schaden leicht ersetzen&semi; du wirst daraus alle die Gestalten wieder hervorrufen&comma; die du begehrst&period; Gib jetzt der Mutter Natur ihre Geschenke zurück&comma; die dich so angenehm unterhalten haben&comma; auf dem großen Rasenplatz im Garten wirst du bessere Gesellschaft finden&period;&OpenCurlyDoubleQuote; Der Berggeist entfernte sich darauf und Prinzessin Emma nahm ihren buntgeschälten Stab zur Hand&comma; berührte damit die gerunzelten Weiber&comma; las die eingeschrumpften Rüben zusammen und tat damit&comma; was Kinder&comma; die eines Spielzeuges müde sind&comma; zu tun pflegen&colon; sie warf den Plunder in den Kehricht und dachte nicht mehr daran&period; Leichtfüßig hüpfte sie über die grünen Matten dahin&comma; den frisch gefüllten Korb in Empfang zu nehmen&comma; den sie aber nirgends fand&period; Sie ging in dem Garten auf und nieder und spähte umher&comma; aber es wollte kein Korb zum Vorschein kommen&period; Am Traubengeländer kam ihr der Berggeist entgegen mit so sichtbarer Verlegenheit&comma; daß sie seine Bestürzung schon von ferne wahrnahm&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Du hast mich getäuscht&comma;&OpenCurlyDoubleQuote; sprach sie&comma; „wo ist der Korb geblieben&quest; Ich suche ihn schon seit einer Stunde vergebens&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Holde Gebieterin meines Herzens&comma;&OpenCurlyDoubleQuote; antwortete der Geist&comma; „wirst du mir meinen Unbedacht verzeihen&quest; Ich versprach mehr&comma; als ich geben konnte&comma; ich habe das Land durchzogen&comma; Rüben aufzusuchen&comma; aber sie sind längst geerntet und welken in dumpfigen Kellern&period; Die Fluren trauern&comma; unten im Tal ist’s Winter&comma; nur deine Gegenwart hat den Frühling an diesen Felsen gefesselt und unter deinem Fußtritte sprossen Blumen hervor&period; Harre nur drei Monate in Geduld aus&comma; dann soll dir’s nie an Gelegenheit gebrechen&comma; mit deinen Puppen zu spielen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Ehe noch der Berggeist mit dieser Rede zu Ende war&comma; drehte ihm Prinzessin Emma den Rücken zu und begab sich in ihr Zimmer&comma; ohne ihn einer Antwort zu würdigen&period; Er aber hob sich von dannen in die nächste Marktstadt innerhalb seines Gebietes&comma; kaufte&comma; als ein Pachter gestaltet&comma; einen Esel&comma; den er mit schweren Säcken Sämereien belud&comma; und besäte damit einen ganzen Morgen Landes&period; Dabei bestellte er einen seiner dienstbaren Geister als Hüter&comma; dem er aufgab&comma; ein unterirdisches Feuer anzuschüren&comma; um die Saat von unten herauf mit linder Wärme zu treiben&comma; wie Ananaspflanzen in einem Treibhause&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Die Rübensaat schoß lustig auf und versprach in kurzer Zeit eine reiche Ernte&semi; Fräulein Emma ging täglich hinaus auf ihr Ackerfeld&comma; welches zu besehen sie mehr lüstete als die goldenen Äpfel in ihrem Garten&period; Aber Mißmut trübte ihre Augen&period; Sie weilte am liebsten in einem düsteren Tannenwäldchen am Rande eines Quellbaches&comma; der sein silberhelles Gewässer ins Tal rauschen ließ&comma; und warf Blumen hinein&comma; die in den Odergrund hinabflossen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Der Berggeist sah wohl&comma; daß bei allem Bestreben&comma; durch tausend kleine Gefälligkeiten der schönen Emma Herz zu gewinnen&comma; kein Erfolg zu erwarten war&period; Trotzdem ermüdete seine hartnäckige Geduld nicht&comma; ihren spröden Sinn zu überwinden&period; Er war zu unerfahren in der Menschenkenntnis&comma; daß er sich keine Vorstellung von der wahren Ursache der Widerspenstigkeit der Prinzessin machen konnte&period; Er war der Meinung&comma; sie gehöre nach allen Rechten ihm als dem ersten Besitznehmer&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Doch das war ein großer Irrtum&period; Ein junger Grenznachbar an den Gestaden der Oder&comma; Fürst Ratibor&comma; hatte bereits das Herz der holden Emma gewonnen&period; Schon sah das glückliche Paar dem Tage seiner Hochzeit entgegen&comma; als die Braut mit einmal verschwand&period; Diese Nachricht versetzte den jungen Fürsten in große Aufregung&period; Er verließ seine Residenz&comma; zog menschenscheu in einsamen Wäldern umher und klagte den Felsen sein Unglück&period; Die treue Emma seufzte unterdessen ihren geheimen Gram in dem anmutigen Gefängnis aus&semi; sie bezwang aber ihre Gefühle im Herzen so&comma; daß der spähende Geist nicht enträtseln konnte&comma; was für Empfindungen sich darin regten&period; Lange schon hatte sie darauf gesonnen&comma; wie sie ihn überlisten und aus der lästigen Gefangenschaft entfliehen möchte&period; Nach mancher durchwachten Nacht sann sie endlich einen Plan aus&comma; der des Versuchs würdig schien&comma; ihn auszuführen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Der Lenz kehrte in die Gebirgstäler zurück&comma; der Berggeist ließ das unterirdische Feuer in seinem Treibhaus ausgehen und die Rüben&comma; welche durch die Einflüsse des Winters in ihrem Wachstum nicht gehindert worden waren&comma; gediehen zur Reife&period; Die schlaue Emma zog täglich einige davon aus und machte damit Versuche&comma; ihnen allerlei beliebige Gestalten zu geben&comma; dem Anschein nach&comma; um sich damit zu belustigen&semi; aber ihre Absicht ging weiter&period; Sie ließ eines Tages eine kleine Rübe zur Biene werden&comma; um sie abzuschicken&comma; Kundschaft von ihrem Verlobten einzuziehen&period; „Flieg’&comma; liebes Bienchen&comma;&OpenCurlyDoubleQuote; sprach sie&comma; „gegen Sonnenaufgang zu Ratibor&comma; dem Fürsten des Landes&comma; und summe ihm sanft ins Ohr&comma; daß Emma noch für ihn lebt&comma; aber eine Sklavin ist des Geistes vom Gebirge&comma; verlier’ kein Wort von diesem Gruße und bring’ mir Botschaft von seiner Liebe&period;&OpenCurlyDoubleQuote; Die Biene flog alsbald vom Finger ihrer Gebieterin&comma; wohin sie beordert war&semi; aber kaum hatte sie ihren Flug begonnen&comma; so schoß eine gierige Schwalbe auf sie herab und verschlang zum großen Leidwesen der Prinzessin die Botschafterin der Liebe&period; Darauf formte sie vermöge des wunderbaren Stabes eine Grille und gab ihr denselben Auftrag&period; „Hüpfe&comma; kleine Grille&comma; über das Gebirge zu Ratibor&comma; dem Fürsten des Landes&comma; und zirpe ihm ins Ohr&comma; die getreue Emma begehre Lösung ihrer Bande durch seinen starken Arm&period;&OpenCurlyDoubleQuote; Die Grille flog und hüpfte so schnell als sie konnte&comma; auszurichten&comma; was ihr befohlen war&comma; aber ein langbeiniger Storch promenierte eben an dem Wege&comma; welchen die Grille zog&comma; erfaßte sie mit seinem langen Schnabel und versenkte sie in das Verlies seines weiten Kropfes&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Diese mißlungenen Versuche schreckten die entschlossene Emma nicht ab&comma; einen neuen zu wagen&semi; sie gab der dritten Rübe die Gestalt einer Elster&period; „Flieg’ hin&comma; beredsamer Vogel&comma;&OpenCurlyDoubleQuote; sprach sie&comma; „von Baum zu Baum&comma; bis du gelangst zu Ratibor&comma; meinem Verlobten&comma; erzähle ihm von meiner Gefangenschaft und gib ihm Bescheid&comma; daß er meiner harre mit Rossen und Mannen&comma; den dritten Tag von heute&comma; an der Grenze des Gebirges&comma; im Maiental&comma; bereit&comma; den Flüchtling aufzunehmen&comma; der seine Ketten zu zerbrechen wagt und Schutz von ihm begehrt&period;&OpenCurlyDoubleQuote; Die Elster gehorchte&comma; flatterte von einem Ruheplatz zum andern und die sorgsame Emma begleitete ihren Flug&comma; soweit das Auge trug&period; Der harmvolle Ratibor irrte noch immer trüben Sinnes in den Wäldern herum&semi; die Rückkehr des Lenzes und die wiederauflebende Natur hatten seinen Kummer nur gemehrt&period; Er saß unter einer schattigen Eiche&comma; dachte an seine Prinzessin und seufzte laut&colon; Emma&excl; Alsbald gab das vielstimmige Echo ihm diesen geliebten Namen schmeichelnd zurück&semi; aber zugleich rief auch eine unbekannte Stimme den seinigen aus&period; Er horchte hoch auf&comma; sah niemand&comma; wähnte eine Täuschung und hörte den nämlichen Ruf wiederholen&period; Kurz darauf erblickte er eine Elster&comma; die auf den Zweigen hin- und herflog&comma; und vernahm&comma; daß der geschwätzige Vogel ihn beim Namen rief&period; „Armer Schwätzer&comma;&OpenCurlyDoubleQuote; sprach er&comma; „wer hat dich gelehrt&comma; diesen Namen auszusprechen&comma; der einem Unglücklichen zugehört&comma; welcher wünscht&comma; von der Erde vertilgt zu sein wie sein Gedächtnis&quest;&OpenCurlyDoubleQuote; Hierauf faßte er erregt einen Stein und wollte ihn nach dem Vogel schleudern&comma; als dieser den Namen Emma hören ließ&period; Dies Zauberwort entkräftete den Arm des Prinzen&semi; frohes Entzücken durchschauerte alle seine Glieder und in seiner Seele bebte es leise nach&colon; Emma&excl; Aber der Sprecher auf dem Baume begann mit der dem Elsterngeschlecht eigenen Beredsamkeit den Spruch&comma; den man ihm anvertraut&period; Fürst Ratibor vernahm kaum die fröhliche Botschaft&comma; da ward’s hell in seiner Seele&semi; der tödliche Gram&comma; der die Sinne gefangen hatte&comma; verschwand&semi; er kam wieder zu Gefühl und Besinnung und forschte mit Fleiß von der Glücksverkünderin nach dem Schicksal seiner Braut&semi; aber die gesprächige Elster konnte nur ihr Sprüchlein ohne Aufhören wiederholen und flatterte davon&period; Schnellen Fußes eilte Ratibor zu seinem Hoflager zurück&comma; rüstete eilig das Geschwader der Reisigen&comma; bestieg sein Roß und zog mit ihnen hoffnungsfreudig zum Maientale&comma; um das Abenteuer zu bestehen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Emma hatte unterdessen mit weiblicher Schlauheit alles vorbereitet&comma; ihr Vorhaben auszuführen&period; Sie ließ ab&comma; den geduldigen Berggeist mit kränkender Kälte zu behandeln&comma; ihr Auge sprach Hoffnung und ihr spröder Sinn schien beugsamer zu werden&period; Solche glücklichen Anzeichen ließ der Berggeist nicht ungenützt&period; Er erneuerte seine Werbung und wurde nicht zurückgewiesen&period; Den folgenden Morgen&comma; kurz nach Sonnenaufgang&comma; trat die schöne Emma&comma; geschmückt wie eine Braut&comma; hervor&comma; mit allem Geschmeide beladen&comma; das sich in ihrem Schmuckkästlein gefunden hatte&period; Ihr blondes Haar war in einen Knoten geschlungen&comma; welchen eine Myrtenkrone überschattete&comma; von welcher ein Schleier lang herabwallte&semi; der Besatz ihres Kleides funkelte von Juwelen und als der harrende Berggeist auf der großen Terrasse im Lustgarten ihr entgegenwandelte&comma; freute er sich dieses Anblickes&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Himmlisches Mädchen&comma;&OpenCurlyDoubleQuote; stammelte er ihr entgegen&comma; „verweigere mir nicht länger den bejahenden Blick&comma; der mich zum glücklichsten Wesen macht&comma; das jemals die Sonne bestrahlt hat&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Die Prinzessin hüllte sich dichter in ihren Schleier und antwortete&colon; „Vermag eine Sterbliche dir zu widerstehen&comma; mein Gebieter&quest; Deine Standhaftigkeit hat den Sieg davongetragen&period; Nimm dieses Geständnis von meinen Lippen&comma; aber laß meine Tränen diesen Schleier verhüllen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Warum Tränen&comma; o Geliebte&quest;&OpenCurlyDoubleQuote; entgegnete ihr der beunruhigte Geist&comma; „jede deiner Tränen fällt wie ein brennender Tropfen auf mein Herz&comma; ich will nur deine Liebe&comma; nicht aber Aufopferung&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ach&comma;&OpenCurlyDoubleQuote; erwiderte Emma&comma; „warum mißdeutest du meine Tränen&quest; Mein Herz lohnt deine Freundschaft&comma; aber bange Ahnung zerreißt meine Seele&period; Du alterst nimmer&comma; aber irdische Schönheit ist eine Blume&comma; die bald dahinwelkt&period; Woran soll ich erkennen&comma; daß du ein liebevoller&comma; gefälliger&comma; duldsamer Gemahl sein werdest&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Er antwortete&colon; „Fordere einen Beweis meiner Treue oder des Gehorsams in Ausrichtung deiner Befehle&comma; oder stelle meine Geduld auf die Probe und beurteile alsdann die Stärke meiner unwandelbaren Liebe&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Es sei also&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; antwortete die schlaue Emma&comma; „ich fordere nur einen Beweis deiner Gefälligkeit&period; Gehe hin und zähle die Rüben alle auf dem Acker&semi; mein Hochzeitstag soll nicht ohne Zeugen sein&comma; ich will sie beleben&comma; damit sie mir zu Brautjungfrauen dienen&semi; aber hüte dich&comma; mich zu täuschen und verzähle dich nicht um eine&comma; denn das ist die Probe&comma; woran ich deine Treue prüfen will&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>So ungern sich der Berggeist in diesem Augenblicke von seiner lieblichen Braut trennte&comma; so gehorchte er doch ohne Säumen&comma; machte sich rasch an die Arbeit und hüpfte hurtig wie ein Star unter den Rüben herum&period; Er kam durch diese Geschäftigkeit mit seiner Zählung bald zustande&semi; doch um der Sache recht gewiß zu sein&comma; wiederholte er seine Rechnung nochmals und fand zu seinem Verdruß eine Abweichung bei Feststellung der Summen&comma; welche ihn nötigte&comma; zum dritten Male die Rübenhäupter durchzumustern&period; Aber diesmal ergab sich eine andere Summe&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Die schlaue Emma hatte nicht sobald den Berggeist aus den Augen verloren&comma; als sie zur Flucht Anstalt machte&period; Sie hielt eine saftige&comma; wohlgenährte Rübe in Bereitschaft&comma; welche sie flugs in ein mutiges Roß mit Sattel und Zeug verwandelte&period; Rasch schwang sie sich in den Sattel&comma; flog über die Heiden und Steppen des Gebirges dahin und das flüchtige Roß brachte sie&comma; ohne zu straucheln&comma; auf seinem sanften Rücken hinab ins Maiental&comma; wo sie dem geliebten Ratibor&comma; welcher der Kommenden ängstlich entgegenharrte&comma; sich fröhlich in die Arme warf&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Der geschäftige Berggeist hatte sich indessen so in seine Zahlen vertieft&comma; daß er nichts von dem&comma; was um ihn und neben ihm geschah&comma; wußte&period; Nach langer Mühe und Anstrengung war’s ihm endlich gelungen&comma; die wahre Zahl der Rüben auf dem Ackerfelde&comma; klein und groß mit eingerechnet&comma; zu finden&period; Er eilte nun froh zurück&comma; sie seiner Herzensgebieterin gewissenhaft zu berichten und durch die pünktliche Erfüllung ihrer Pläne sie zu überzeugen&comma; daß er ihr ein gefälliger Gemahl sein werde&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Mit Selbstzufriedenheit trat er auf den Rasenplatz&comma; aber da fand er nicht&comma; was er suchte&semi; er lief durch die bedeckten Lauben und Gänge&comma; aber auch da war nicht&comma; was er begehrte&semi; er kam in den Palast&comma; durchspähte alle seine Winkel&comma; rief den teuren Namen Emma aus&comma; den ihm die einsamen Hallen zurücktönten&comma; begehrte einen Laut von dem geliebten Munde zu hören&semi; doch da war weder Stimme noch Rede&period; Das fiel ihm auf&comma; er merkte Unrat&comma; flugs warf er die schwerfällige Verkörperung ab&comma; schwang sich hoch in die Luft und sah die fliehende Emma in der Ferne&comma; als eben das schnellfüßige Roß über die Grenze setzte&period; Wütend ballte der ergrimmte Geist ein paar friedlich vorüberziehende Wolken zusammen und schleuderte einen kräftigen Blitz der Fliehenden nach&comma; der eine tausendjährige Grenzeiche zersplitterte&semi; aber darüber hinaus war seine Rache kraftlos und die Donnerwolke zerfloß in einen sanften Heiderauch&period; Nachdem er die oberen Luftregionen verzweiflungsvoll durchkreuzt und seine stürmende Leidenschaft ausgetobt hatte&comma; kehrte er trübsinnig in den Palast zurück&comma; schlich durch alle Gemächer und erfüllte sie mit Seufzen und Stöhnen&period; Nachher besuchte er noch einmal den Lustgarten&comma; doch diese ganze Zauberschöpfung hatte keinen Reiz mehr für ihn&period; Der Gedanke an die Tage&comma; welche hier die Ungetreue verlebt hatte&comma; beschäftigte ihn mehr als die goldenen Äpfel und prächtigen Blumen&period; Die Erinnerung an sie erwachte wieder an jedem Platze&comma; wo sie vormals ging und stand&comma; wo sie Blumen gepflückt&comma; wo er sie oft unsichtbar belauscht&comma; oft trauliche Unterredungen mit ihr gepflogen hatte&period; Alles das bedrückte ihn so sehr&comma; daß er unter der Last seiner Gefühle in dumpfes Hinbrüten versank&period; Bald darauf brach sein Unmut in gräßliche Verwünschungen aus und er vermaß sich hoch und teuer&comma; der Menschenkenntnis ganz zu entsagen und von diesem argen&comma; betrüglichen Geschlechte fernerhin keine weitere Kenntnis zu nehmen&period; In dieser Entschließung stampfte er dreimal auf die Erde und der ganze Zauberpalast mit all seiner Herrlichkeit kehrte in sein ursprüngliches Nichts zurück&period; Der Abgrund aber sperrte seinen weiten Rachen auf und der Berggeist fuhr hinab in die Tiefe bis in die entgegengesetzte Grenze seines Gebietes&comma; in den Mittelpunkt der Erde&comma; und nahm Bitterkeit und Menschenhaß mit dahin&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Während dieses Vorganges im Gebirge war Fürst Ratibor geschäftig&comma; seine Braut in Sicherheit zu bringen&comma; und führte sie mit fürstlichem Gepränge an den Hof ihres Vaters zurück&period; Daselbst wurde ihre Vermählung gefeiert&period; Er teilte mit seiner Gattin den Thron seines Erbes und erbaute die Stadt Ratibor&comma; die noch seinen Namen trägt bis auf diesen Tag&period; Das sonderbare Abenteuer der Prinzessin&comma; welches ihr auf dem Riesengebirge begegnet war&comma; insbesondere ihre kühne Flucht&comma; wurde das Märchen des Landes&comma; pflanzte sich von Geschlecht zu Geschlecht fort bis in die entferntesten Zeiten&period; Die Bewohner der umliegenden Gegenden&comma; die den Nachbar Berggeist bei seinem Geisternamen nicht zu nennen wußten&comma; legten ihm einen Spottnamen bei und riefen ihn fortan „Rübezähler&OpenCurlyDoubleQuote; oder kurzweg „Rübezahl&OpenCurlyDoubleQuote;&period;<&sol;p>