Kinderbücher
Wunderbare Geschichten für Kinder zum Lesen & Vorlesen.

Die Abenteuer Tom Sawyers
(Mark Twain, 1876, empfohlenes Alter: 12 - 13 Jahre)

26. Kapitel

<p>In jedes normal veranlagten Jungen Leben kommt eine Zeit&comma; wo er den rasenden Wunsch empfindet&comma; irgendwo nach vergrabenen Schätzen zu suchen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Dieser Wunsch überfiel Tom eines Tages ganz plötzlich&period; Er machte sich auf den Weg&comma; um Joe Harper zu suchen&comma; hatte aber keinen Erfolg&period; Dann suchte er Ben Rogers&semi; der war zum Fischen gegangen&period; Plötzlich stieß er auf Huck Finn&comma; den ‚Bluthändigen&OpenCurlyQuote;&period; Tom schleppte ihn an einen versteckten Ort und vertraute sich ihm an&period; Huck war sofort bereit&period; Huck war immer bereit&comma; sich an einem Unternehmen zu beteiligen&comma; das Zerstreuung versprach und kein Kapital verlangte&comma; denn er hatte schrecklichen Überfluß von der Art Zeit&comma; die <em>nicht<&sol;em> Geld ist&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Wo wollen wir graben&quest;&OpenCurlyDoubleQuote; fragte Huck&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„O — halt überall&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Was&comma; ist überall welches vergraben&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ach was&comma; das nicht&excl; &OpenCurlyQuote;s ist an ganz besonderen Plätzen vergraben&comma; Huck — manchmal auf Inseln&comma; manchmal in alten verfaulten Kisten&comma; unter den Wurzeln eines abgestorbenen Baumes&comma; grad&OpenCurlyQuote; da&comma; wohin der Schatten bei Mondschein fällt&semi; besonders aber unter dem Fußboden in &OpenCurlyQuote;nem verfallenen Haus&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„<em>Wer<&sol;em> vergräbt&OpenCurlyQuote;s denn&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; Räuber selbstverständlich — was dachtst du denn&quest; Sonntagsschul-Lehrer&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Weiß nicht&period; Wenn&OpenCurlyQuote;s mir gehörte&comma; ich würd&OpenCurlyQuote;s nicht vergraben&period; Ich würd&OpenCurlyQuote;s ausgeben und mir &OpenCurlyQuote;ne lustige Zeit machen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Tät&OpenCurlyQuote; ich auch&period; Aber Räuber tun&OpenCurlyQuote;s nicht&comma; die vergraben&OpenCurlyQuote;s immer und lassen&OpenCurlyQuote;s liegen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Kommen sie gar nicht mehr hin&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nein&comma; — sie denken wohl&comma; sie <em>wollen<&sol;em> wieder hinkommen&comma; aber dann haben sie die Zeichen vergessen oder sind auch inzwischen gestorben&period; Manchmal liegt&OpenCurlyQuote;s &OpenCurlyQuote;ne lange&comma; lange Zeit da und wird rostig&period; Und schließlich find&OpenCurlyQuote; dann mal jemand so &OpenCurlyQuote;n altes vergilbtes Papier&comma; da muß er über &OpenCurlyQuote;ne Woche drüber brüten&comma; denn &OpenCurlyQuote;s sind schwere Zeichen und Hieroglyphen drauf geschrieben&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Hiero — was&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Hieroglyphen — Bilder und Zeug&comma; weißt du&comma; das gar nichts vorzustellen scheint&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Hast du schon mal so &OpenCurlyQuote;n Papier gehabt&comma; Tom&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nee&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; wie willst du denn die Zeichen rauskriegen&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ach was&comma; brauch&OpenCurlyQuote; keine Zeichen&period; Sie vergraben&OpenCurlyQuote;s ja immer unter &OpenCurlyQuote;nem verfallnen Haus oder auf &OpenCurlyQuote;ner Insel oder unter &OpenCurlyQuote;nem abgestorbenen Baum&comma; der &OpenCurlyQuote;ne Wurzel von sich streckt&period; Na&comma; wir haben&OpenCurlyQuote;s ja schon mal mit der Jackson-Insel versucht und können ja leicht noch mal hingehn&semi; und dann ist da das alte verfallne Haus auf dem Stillhaus-Hügel&comma; und dann gibt&OpenCurlyQuote;s &OpenCurlyQuote;ne Menge Wurzeln von toten Bäumen — massenhaft&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ist unter allen was&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Was schwatzt du&excl; Nee&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Woher kannst du denn wissen&comma; wohin wir gehen müssen&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na — zu allen&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Verflucht&comma; Tom — &OpenCurlyQuote;s wird den ganzen Sommer dauern&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; was schad&OpenCurlyQuote;s&quest; Denk&OpenCurlyQuote;&comma; du findst &OpenCurlyQuote;nen Messingtopf&comma; ganz rostig oder &OpenCurlyQuote;ne verfaulte Kiste voll Diamanten — he&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Hucks Augen glänzten&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Wär&OpenCurlyQuote; grad&OpenCurlyQuote; was für mich&comma; Tom&comma; wär&OpenCurlyQuote; ganz extra was für mich&excl; Ader die Diamanten nehm&OpenCurlyQuote; ich nicht für hundert Dollars&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; schon gut&period; Aber <em>ich<&sol;em> würd&OpenCurlyQuote; die Diamanten nicht verschmähn&excl; Einige von ihnen sind zwanzig Dollar wert&period; Alle nicht — aber auch die andern sind sechs Cent bis &OpenCurlyQuote;nen Dollar wert&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nee — ist das so&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Sicher — alle sagen&OpenCurlyQuote;s&period; Hast du nie einen gesehn&comma; Huck&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nicht&comma; daß ich wüßte&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„O&comma; Könige haben Haufen davon&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; ich kenn&OpenCurlyQuote; aber keinen König&comma; Tom&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Denk&OpenCurlyQuote; wohl&comma; daß du keinen kennst&period; Aber&comma; wenn du nach Europa gingst&comma; würdst du &OpenCurlyQuote;ne Menge rumhüpfen sehn&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Hüpfen die&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Hüpfen&comma; du Schafskopf&quest; Nee&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na — warum <em>sagtest<&sol;em> du denn&comma; daß sie&OpenCurlyQuote;s täten&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nachtmütze&excl; Meint&OpenCurlyQuote; doch nur&comma; du würdst sie <em>sehn<&sol;em>&comma; — nicht hüpfend natürlich — warum sollten sie denn hüpfen&quest; Meint&OpenCurlyQuote; nur&comma; du würdst sie sehn — überall&comma; verstehst du — überall&excl; Zum Beispiel beim alten buckligen Richard&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Richard&quest; Wie ist sein anderer Name&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Er <em>hat<&sol;em> keinen anderen Namen — Könige haben nur &OpenCurlyQuote;nen Vornamen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nicht&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Aber nein — sag&OpenCurlyQuote; ich dir&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; wenn&OpenCurlyQuote;s so ist&comma; Tom&comma; meinetwegen&period; Aber ich möcht&OpenCurlyQuote; nicht König sein und nur &OpenCurlyQuote;nen Vornamen haben wie &OpenCurlyQuote;n Nigger&period; Aber&comma; sag mal — wo willst du zuerst graben&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Weiß noch nicht&period; Denk&OpenCurlyQuote; wir nehmen den abgestorbenen Baum auf dem Hügel hinter Stillhaus&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Mir recht&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>So trieben sie denn eine ausrangierte Hacke und eine Schaufel auf und machten sich auf den Weg von drei Meilen&period; Sie kamen heiß und erschöpft an und warfen sich im Schatten einer benachbarten Ulme nieder&comma; um auszuruhen und ein bißchen zu rauchen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„So gefällts mir&comma;&OpenCurlyDoubleQuote; meinte Tom&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Mein&OpenCurlyQuote; ich auch&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Sag&OpenCurlyQuote;&comma; Huck — wenn wir hier &OpenCurlyQuote;nen Schatz finden&comma; was machst du mit deiner Hälfte&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; dann muß ich jeden Tag &OpenCurlyQuote;ne Pastete und &OpenCurlyQuote;n Glas Sodawasser haben&comma; und dann geh&OpenCurlyQuote; ich in jeden Zirkus&comma; der herkommt&period; Soll &OpenCurlyQuote;ne famose Zeit werden&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; und du willst gar nichts sparen&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Sparen&quest; Wozu&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nu&comma; damit du später mal was zu leben hast&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ach&comma; das ist ja Unsinn&excl; Pap wird eines schönen Tags in dies liebliche Nest zurückkommen und seine Klauen drüber legen&comma; wenn ich&OpenCurlyQuote;s noch nicht verbraucht hätt&OpenCurlyQuote;&comma; und ich sag&OpenCurlyQuote; dir&comma; <em>er<&sol;em> hätt&OpenCurlyQuote;s bald genug durchgebracht&period; Was willst du tun&comma; Tom&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ich werd&OpenCurlyQuote; mir &OpenCurlyQuote;ne neue Trommel kaufen und &OpenCurlyQuote;n richtiges Schwert und &OpenCurlyQuote;n rotes Halstuch&comma; und &OpenCurlyQuote;ne junge Bulldogge — und dann würd&OpenCurlyQuote; ich heiraten&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Heiraten&excl;&excl;&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na ja&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Tom&comma; du — na&comma; wenn du nicht recht bei Verstand bist&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Wart&OpenCurlyQuote; nur — wirst&OpenCurlyQuote;s ja sehn&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; das ist doch &OpenCurlyQuote;s Dümmste&comma; was du tun könntest&period; Sieh doch nur meinen Pap und seine Alte&period; Teufel — was die sich prügeln&excl; Weiß noch ganz gut&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Das ist &OpenCurlyQuote;n anderes Ding&period; Das Mädchen&comma; das ich heiraten will&comma; prügelt sich nicht&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Tom — denk&OpenCurlyQuote; doch&comma; sie sind alle gleich&excl; Wollen einen alle striegeln&period; Wirst nach &OpenCurlyQuote;ner Weile wohl vernünftiger drüber denken&period; Wie heißt denn &OpenCurlyQuote;s Mädel&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„&OpenCurlyQuote;s ist überhaupt kein <em>Mädel<&sol;em> — &OpenCurlyQuote;s ist &OpenCurlyQuote;n <em>Mädchen<&sol;em>&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Denk&OpenCurlyQuote; doch&comma; &OpenCurlyQuote;s ist alles eins&semi; die einen sagen Mädel&comma; die anderen Mädchen — &OpenCurlyQuote;s ist ganz gleich&period; Aber wie heißt sie denn&comma; Tom&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„&OpenCurlyQuote;n andermal&comma; sag&OpenCurlyQuote; ich&OpenCurlyQuote;s dir&comma; Huck — jetzt nicht&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na — &OpenCurlyQuote;s auch recht&period; Aber wenn du heiratest&comma; werd&OpenCurlyQuote; ich noch einsamer sein&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Unsinn&comma; Huck&comma; du kommst zu mir und wohnst hier&period; — Na&comma; genug davon&comma; wollen wir anfangen&comma; zu graben&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Sie arbeiteten und schwitzten eine halbe Stunde hindurch&period; Kein Resultat&period; Sie mühten sich noch eine halbe Stunde&period; Noch kein Erfolg&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Huck meinte&colon; „Graben sie immer so tief&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Manchmal — nicht immer&period; Denk&comma; wir haben nicht die rechte Stelle erwischt&period;&OpenCurlyDoubleQuote; Sie wählten eine andere Stelle und begannen nochmals&period; Die Arbeit stockte diesmal ein bißchen&comma; aber sie kamen doch vorwärts&period; Wieder gruben sie stillschweigend eine Zeitlang&period; Schließlich lehnte sich Huck auf seine Schaufel&comma; wischte den Schweiß von seiner Stirn und sagte&colon; „Wo woll&OpenCurlyQuote;n wir graben&comma; wenn wir hier fertig sind&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Denk&OpenCurlyQuote;&comma; wir woll&OpenCurlyQuote;n den alten Baum über Cardiff Hill — hinter dem Haus der Witwe nehmen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Glaub&OpenCurlyQuote;s auch&comma; daß dort was ist&period; Aber&comma; wenn&OpenCurlyQuote;s die Witwe uns fortnimmt&comma; Tom&quest; &OpenCurlyQuote;s ist <em>ihr<&sol;em> Land&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Sie wegnehmen&excl; Soll sie&OpenCurlyQuote;s doch nur versuchen&excl; Wenn einer so &OpenCurlyQuote;nen vergrabenen Schatz findet&comma; gehört er ihm&period; Ich mach&OpenCurlyQuote; keinen Unterschied&comma; wem das Land grad&OpenCurlyQuote; gehört&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Das war beruhigend&period; Die Arbeit wurde fortgesetzt&period; Dann sagte Huck wieder&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„Verdammt — wir müssen wieder an &OpenCurlyQuote;nem falschen Platz sein&period; Was meinst du&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„&OpenCurlyQuote;s ist wirklich sonderbar&comma; Huck&period; Versteh&OpenCurlyQuote;s nicht&period; Manchmal stören&OpenCurlyQuote;s die Hexen&period; Denk&OpenCurlyQuote; &OpenCurlyQuote;s wird <em>das<&sol;em> sein&comma; was uns hier stört&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Unsinn&comma; Hexen haben tags keine Macht&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na ja&comma; &OpenCurlyQuote;s ist wahr&excl; Dachte nicht dran&period; Halt — jetzt weiß ich&comma; wie&OpenCurlyQuote;s ist&excl; Was für verdammt große Schafsköpfe wir sind&excl; Man muß ja doch erst wissen&comma; wohin der Schatten bei Mondschein fällt&comma; und <em>da<&sol;em> muß man dann graben&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na ja&comma; dann glaub&OpenCurlyQuote; ich&OpenCurlyQuote;s&comma; daß wir all die Arbeit umsonst gemacht haben&period; Jetzt hol&OpenCurlyQuote;s der Teufel alles&comma; müssen halt zur Nachtzeit wiederkommen&period; &OpenCurlyQuote;s ist &OpenCurlyQuote;n verteufelt weiter Weg&period; Kannst du fortkommen&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Werd&OpenCurlyQuote;s schon machen&period; Diese Nacht woll&OpenCurlyQuote;n wir&OpenCurlyQuote;s also machen&comma; denn wenn jemand diese Gruben da sieht&comma; weiß er doch gleich&comma; was da los ist und gräbt&OpenCurlyQuote;s selbst aus&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„&OpenCurlyQuote;s ist gut&comma; ich werd&OpenCurlyQuote; nachts kommen und miauen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Recht — aber jetzt wollen wir noch das Werkzeug in den Büschen verstecken&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Nachts&comma; zur verabredeten Stunde waren die Jungen wieder da&period; Wartend saßen sie im Schatten&period; Es war ein einsamer Platz und eine durch lange Tradition unheimlich gewordene Stunde&period; Geister wisperten im raschelnden Laub&period; Geister spukten in allen Ecken&comma; das klagende Heulen eines Hundes tönte aus einiger Entfernung herüber&comma; eine Eule antwortete mit Grabesstimme&period; Die Jungen fühlten sich von ihrer unheimlichen Umgebung bedrückt und sprachen nur mit leiser Stimme&period; Schließlich nahmen sie an&comma; es möchte zwölf Uhr sein&semi; sie bezeichneten die Stelle&comma; wohin der Schatten fiel und begannen zu graben&period; Ihre Hoffnung wuchs&semi; das Interesse wurde lebhafter&comma; und ihr Fleiß hielt gleichen Schritt&period; Das Loch wurde tiefer und tiefer&comma; aber so oft ihre Herzen zu klopfen begannen&comma; wenn ein scharfer Ton von unten hervordrang&comma; erfuhren sie eine neue Enttäuschung&period; Jedesmal war&OpenCurlyQuote;s nur ein Stein oder Holzstrunk&period; Schließlich sagte Tom&colon; „&OpenCurlyQuote;s ist nicht richtig&period; Huck&comma; wir haben&OpenCurlyQuote;s wieder verfehlt&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Unsinn&comma; wir <em>können<&sol;em> &OpenCurlyQuote;s nicht verfehlt haben&period; Wir haben doch den Schatten zu genau getroffen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&comma; ich weiß&comma; aber vielleicht ist sonst was schuld&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Was denn&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Wir haben die Zeit bloß abgeschätzt&period; Leicht genug war&OpenCurlyQuote;s später oder früher&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Huck ließ die Schaufel sinken&period; „Das ist&OpenCurlyQuote;s&period;&OpenCurlyDoubleQuote; sagte er&period; „Das ist&OpenCurlyQuote;s&comma; was uns gestört hat&period; Wir müssen&OpenCurlyQuote;s aufgeben&period; Wir können doch nicht immer die rechte Zeit abpassen&comma; und dann&comma; das Ding hier ist zu unheimlich&comma; hier diese Nachtzeit mit Geistern und Gespenstern&comma; die um einen rumfliegen&period; Ich bild&OpenCurlyQuote; mir immer ein&comma; &OpenCurlyQuote;s ist wer hinter mir&comma; und hab&OpenCurlyQuote; doch Angst&comma; mich umzusehn&comma; denn &OpenCurlyQuote;s könnten auch welche vor mir sein und nur auf &OpenCurlyQuote;ne Gelegenheit warten&period; So lang&OpenCurlyQuote; ich hier bin&comma; läuft&OpenCurlyQuote;s mir kalt über&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; mir ist&OpenCurlyQuote;s nicht viel besser gegangen&comma; Huck&period; Meistens haben sie &OpenCurlyQuote;nen toten Mann begraben&comma; wo sie ihre Schätze hintun&comma; der muß drauf achthaben&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Herr Gott&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&comma; &OpenCurlyQuote;s ist so&period; Hab&OpenCurlyQuote; immer so sagen gehört&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Tom&comma; möcht mir doch nicht viel zu schaffen machen&comma; wo &OpenCurlyQuote;n Toter liegt&period; So &OpenCurlyQuote;n toter Schädel könnt&OpenCurlyQuote; einem doch höllisch Angst machen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Möcht&OpenCurlyQuote; keinen aufstöbern&comma; Huck&period; Zu denken&comma; daß hier plötzlich einer den Kopf rausstreckt und anfängt&comma; zu sprechen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Still&comma; Tom — &OpenCurlyQuote;s ist schrecklich&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; das ist&OpenCurlyQuote;s gewiß&comma; Huck&period; Würd&OpenCurlyQuote; mich auch nicht gemütlich dabei fühlen&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Du&comma; Tom&comma; komm&comma; wollen&OpenCurlyQuote;s hier sein lassen&comma; und &OpenCurlyQuote;s wo anders versuchen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&comma; ich denk&OpenCurlyQuote; auch&comma; &OpenCurlyQuote;s wird besser sein&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Wo denn&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Tom dachte eine Weile nach und sagte&colon; „Das Beinhaus — das ist&OpenCurlyQuote;s&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Teufel&excl; Beinhäuser lieb&OpenCurlyQuote; ich gar nicht&comma; Tom&excl; Da sind Gespenster&comma; und die sind noch schlimmer als Tote&period; Tote können vielleicht mal &OpenCurlyQuote;n bißchen schwatzen&comma; aber sie fahren nicht herum und kommen nicht &OpenCurlyQuote;rangeschlichen&comma; wenn man nicht dran denkt und gucken einem nicht plötzlich über die Schulter und knirschen nicht mit den Zähnen&comma; wie Gespenster tun&period; Ich könnt&OpenCurlyQuote;s nicht ertragen&comma; Tom — niemand könnt&OpenCurlyQuote;s&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&semi; aber&comma; Huck&comma; Geister dürfen nur nachts herumhuschen — bei Tage können sie uns nicht hindern&comma; da zu graben&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&comma; das ist wohl so&period; — Aber du weißt wohl&comma; daß überhaupt niemand gern in die Nähe vom Beinhaus geht — weder bei Tag noch bei Nacht&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; &OpenCurlyQuote;s ist aber doch nur&comma; weil sie nicht hingehen mögen&comma; wo mal einer gemordet worden ist&period; Aber &OpenCurlyQuote;s hat doch nie jemand was Verdächtiges im Beinhaus gesehn — nur &OpenCurlyQuote;n bißchen blaues Licht im Fenster — keine Geister&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; ich sag&OpenCurlyQuote; dir&comma; Tom&comma; wo du so &OpenCurlyQuote;n blaues Licht siehst&comma; kannst du sicher sein&comma; daß da &OpenCurlyQuote;n Geist dahinter steckt&period; &OpenCurlyQuote;s ist doch mal so bekannt&period; So &OpenCurlyQuote;n Licht&comma; weißt du&comma; braucht niemand als Gespenster&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„&OpenCurlyQuote;s ist wahr&comma; Huck&period; Aber bei Tag&OpenCurlyQuote; kommen sie doch nicht &OpenCurlyQuote;raus&semi; da brauchen wir uns doch nicht zu fürchten&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; meinetwegen&comma; wenn du meinst&comma; woll&OpenCurlyQuote;n wir &OpenCurlyQuote;s Beinhaus vornehmen — aber — aber ich denk doch&comma; &OpenCurlyQuote;s ist gewagt&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Inzwischen waren sie den Hügel hinuntergekommen&period; Dort&comma; mitten im Mondlicht&comma; im Tal stand das Beinhaus vor ihnen&comma; gänzlich einsam&comma; die Umzäunung längst zerbrochen&comma; die Tür umgeben von allerhand Schlinggewächsen&comma; das Dach halb zerfallen&comma; leere Fensterhöhlen und der Schornstein eingesunken&period; Die Jungen standen eine Weile still&comma; halb in der Erwartung&comma; ein blaues Licht in den Fenstern zu sehen&semi; sie sprachen&comma; wie Zeit und Umstände es verlangten&comma; mit halber Stimme&period; Dann machten sie&comma; daß sie fortkamen&comma; umkreisten das unheimliche Gebäude in weitem Bogen und schlichen durch den Wald von Cardiff Hill nach Hause&period;<&sol;p>

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