Kinderbücher
Wunderbare Geschichten für Kinder zum Lesen & Vorlesen.

Tante Toni und ihre Bande
(Alberta von Brochow)

6. Kapitel
Tante Toni geht mit ihrer Bande auf den Wetterstein. Otto spielt einen schlimmen Streich

<p>Es war wieder Sonntag und das herrlichste Wetter&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Heute müssen wir aber einen schönen&comma; großen Spaziergang machen&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; sagte Tante Toni auf dem Heimweg von der Kirche&semi; „ich möchte so gerne mal wieder zum Wetterstein gehen – ist euch das nicht zu weit&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„O nein&comma; Tante&comma; gewiß nicht&excl; Und der Weg dahin ist so schön und man muß tüchtig klettern&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Alle Kinder waren gleich Feuer und Flamme für den Spaziergang&comma; und es wurde beratschlagt&comma; um wieviel Uhr man aufbrechen und was man alles mitnehmen müsse&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Aber für Tonichen wird es doch zu weit sein – diesmal wirst du wohl zu Hause bleiben müssen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Klein Toni ließ betrübt das Köpfchen hängen&comma; aber ihr Gesichtchen hellte sich gleich wieder auf&comma; als ihre Mutter sagte&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„Tonichen bleibt heute bei mir&comma; und wir werden uns schon gut zusammen unterhalten&semi; nicht wahr&comma; mein Kind&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Wirklich&comma; Mama&comma; darf ich den ganzen Nachmittag bei dir bleiben&comma; und willst du mit mir spielen&quest;&OpenCurlyDoubleQuote; Und ihre Äuglein glänzten vor Freude&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Gewiß&comma; mein Herzchen&comma; ich spiele mit dir&comma; erzähle oder lese dir vor – was du am liebsten hast&period; Und wir geben dabei zusammen auf die zwei Kleinen acht&semi; denn Gretchen ist heute nicht da&comma; sie darf ihre Mutter besuchen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Der Rudi könnte eigentlich heute auch zu Hause bleiben&comma; damit wir Großen doch mal unter uns sind&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Und Otto&comma; welcher dies gesagt hatte&comma; reckte sich in die Höhe&comma; um möglichst viel größer zu erscheinen wie Rudi&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Die andern machten alle ärgerliche Gesichter&period; „Man meint wirklich&comma; du hättest hier etwas zu befehlen&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; sagte Kurt&period; „Wenn der Rudi nicht mitgeht&comma; dann bleib' ich auch daheim&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Und&colon; „Ich auch&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; „Ich auch&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; riefen Paul und Philipp&comma; Mariechen und Anna&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Dann gehen wir beide mit Tante Toni allein&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Und triumphierend drängten sich Otto und Lilly an die Tante&period; Diese wehrte jedoch ab und sagte in ernstem Ton&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„So läßt Tante Toni doch nicht über sich verfügen&period; Rudi geht jedenfalls mit – er kann gewiß so gut marschieren wie Lilly und Anna&comma; und ich sehe gar nicht ein&comma; weshalb er zurückbleiben sollte&period; Wer sonst noch von euch mitgehen will&comma; ist herzlich willkommen&comma; aber ich zwinge niemand&period; Es steht dir also frei&comma; Otto&comma; mitzugehen oder zu Hause zu bleiben – wenn du dich aber zum Mitgehen entschließest&comma; so bitte ich mir aus&comma; daß du dich gut benimmst und keinen Streit anfängst&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Otto zuckte ärgerlich die Achseln und gab keine Antwort – aber gleich nach Tisch&comma; zur festgesetzten Stunde&comma; fand er sich sehr pünktlich mit Lilly ein&comma; und er tat&comma; als ob sich das ganz von selbst verstände und als ob am Morgen gar nichts vorgefallen wäre&period; Nur als Tante Toni ihn wie fragend ansah&comma; da schaute er verlegen weg und machte sich an seinem Rucksack zu schaffen&period; Unterwegs sprach er mehrmals leise mit Lilly&comma; und einmal hörte Mariechen&comma; wie er sagte&colon; „Aber daß du schweigst&comma; Lilly&comma; daß du mich nicht verrätst&excl; Wenn du etwas sagst&comma; dann sollst du sehen&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Worauf Lilly vorwurfsvoll antwortete&colon; „Ich hab' dich doch noch nie verraten&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Auch auf diesem Wege fand Tante Toni häufig Gelegenheit&comma; den Kindern allerhand kleine Ereignisse aus ihrer Kinderzeit zu erzählen&period; Als sie an einem kleinen Kapellchen&comma; das am Fuße einer Anhöhe stand&comma; vorbeikamen&comma; blieb sie stehen und rief aus&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„O Kinder&comma; hier wollen wir ein Marienlied singen – das haben wir auch früher stets getan&comma; wenn wir hier vorbeikamen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Sie stimmte an&colon; „Salve Regina&comma; Reinste aus allen&period;&OpenCurlyDoubleQuote; Die hellen Kinderstimmen fielen ein&comma; und das klang so froh und so feierlich durch die Sonntagsstille&period; Auf der Landstraße drüben blieb ein Wanderer stehen&comma; er nahm den Hut ab und horchte&comma; und als der Gesang fertig war&comma; da ging er sinnend&comma; mit gesenktem Kopfe weiter&period; Im Kapellchen drinnen aber saß ein altes Mütterchen&comma; das freute sich so&comma; daß ihm die hellen Tränen über die runzeligen Backen liefen&comma; und zum Schluß fiel es ein und sang mit zitterigem Stimmchen mit&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„Hilf uns&comma; Maria&excl;<br&sol;>Maria&comma; hilf&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Nun führte der Weg in den Wald&comma; und er begann sehr zu steigen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Soll ich dich ein bißchen schieben&comma; Tante Toni&quest;&OpenCurlyDoubleQuote; bot Rudi sich an&period; „Das kann ich sehr gut&comma; gelt&comma; Mieze&quest; Ich hab' die Mieze schon öfter einen Berg hinaufgeschoben&comma; wenn sie müd' war&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Tante Toni lachte&colon; „Ich danke dir&comma; lieber Rudi&semi; ich bin aber wirklich noch gar nicht müde&comma; und ich kann noch recht gut klettern&period; Du sollst dich auch nicht so anstrengen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„O Tante Toni&comma; das tut mir nichts – ich bin stark&comma; sehr stark&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Prahlhans&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Das ist nicht geprahlt&comma; Otto&comma; und du weißt's recht gut&comma; daß ich stark bin&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Doch lange nicht so stark wie der Otto&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; mischte sich nun Lilly ein&comma; und sie warf Rudi einen herausfordernden Blick zu&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Oho&comma; Lilly&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&comma; und deinen großen Mut haben wir ja auch neulich bewundern können&comma; Herr Schwanenritter&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Rudi war bei dieser Bemerkung Ottos hochrot im Gesicht geworden&comma; und er schrie&colon; „Dich hätt' ich sehen wollen&comma; wenn dich der Schwan angefallen hätte&semi; du wärst überhaupt in Ohnmacht gefallen vor Angst&comma; du Waschlappen du&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Das ist nicht wahr&comma; und du bist ein ganz ungezogener&comma; frecher Bub&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Die beiden Knaben wären gewiß wieder aneinander geraten&comma; wäre nicht Tante Toni rasch dazwischengetreten&period; Kurt sagte nun eindringlich&colon; „Ich will auch mal was sagen&colon; An jenem Tage haben wir uns alle eigentlich blamiert&comma; und Tante Toni war die einzige&comma; die Mut und Besonnenheit gezeigt hat&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Hoch lebe Tante Toni&comma; unser General&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; schrie Anna&comma; ihren Hut schwenkend&comma; und in diesen Ruf stimmten die andern gerne ein&semi; nur Otto machte ein verbissenes Gesicht&comma; und er flüsterte Lilly zu&colon; „Und ich werd's ihm doch noch eintränken&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Im Weiterschreiten erklärte Tante Toni&colon; „Die Körperstärke&comma; liebe Kinder&comma; ist ja eine sehr gute und schöne Sache&comma; aber sie ist kein Verdienst&semi; denn sie ist einem verliehen&comma; man kann sie sich nicht selbst verschaffen&comma; man kann höchstens die vorhandene entwickeln&period; Es gibt aber eine andere Stärke&comma; die steht weit höher als die Körperstärke&comma; und die kann jeder erlangen&comma; wenn er nur ernstlich will&semi; das ist die Charakterstärke&comma; die Seelenstärke&period; Ob der Rudi den Otto im Wettkampfe besiegt oder der Otto den Rudi&comma; ob der Paul den Philipp unterkriegt oder umgekehrt der Philipp den Paul&comma; das scheint euch von großer Wichtigkeit&semi; mir dagegen beweist es nur&comma; daß der eine kräftigere Muskeln hat als der andere&comma; ich achte keinen dafür höher oder geringer&period; Aber den&comma; der sich selbst besiegt&comma; den&comma; der seinen Zorn&comma; seine Mißgunst&comma; seine Selbstsucht und seine andern bösen Neigungen meistern kann&comma; den achte ich wirklich hoch&comma; der ist in Wahrheit groß und stark&comma; und wenn er nach außen auch nur ein armer Krüppel wäre&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Die Kinder hatten aufmerksam zugehört&comma; und alle gingen eine Zeitlang schweigend und nachdenklich weiter&comma; bis endlich Anna ausrief&colon; „So&comma; nun wollen wir aber wieder lustig sein&excl; Dürfen wir&comma; Tante Toni&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ihr sollt sogar&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„O weh&comma; Tante&comma; was man soll&comma; das kann man lange nicht so gut als das&comma; was man nur darf&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ein großes Wort sprichst du gelassen aus&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; deklamierte Kurt&comma; dann fügte er hinzu&colon; „Also los&comma; Änne&comma; mach' mal einen von deinen berühmten Witzen&comma; damit es was zu lachen gibt&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Anna legte die Stirne in Falten und versank in Nachdenken&comma; so daß Rudi meinte&colon; „Du siehst aus&comma; als müßtest du eine sehr schwere Rechenaufgabe lösen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Anna gestand in kläglichem Tone&colon; „Es fällt mir wirklich gar nichts ein&comma; so sehr ich mir auch den Kopf zerbreche&period; Das ist doch zu dumm&colon; in der Schule&comma; in der Kirche&comma; wenn Besuch da ist&comma; dann fällt mir immer allerhand ein&comma; worüber ich lachen muß&semi; aber wenn ich's gerad' möchte&comma; dann weiß ich nichts und dann erinnere ich mich nicht einmal der drolligen Sachen&comma; die mir früher eingefallen sind&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Es ist auch schwer&comma; so auf Kommando witzig zu sein&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; tröstete Tante Toni&period; „Übrigens scheint es mir geraten&comma; jetzt eure ganze Aufmerksamkeit auf den Weg zu lenken&semi; er wird sehr steil&comma; und in diesem Geröll könnte man sehr leicht fallen&period; Rudi&comma; Lilly&comma; Otto&comma; gebt recht acht&comma; Kinder&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„O Tante&comma; mich brauchst du doch nicht zu den kleinen Kindern zu rechnen&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; erwiderte Otto beleidigt&period; „Gib du nur auf den kleinen Rudi acht&comma; ich werde schon für Lilly sorgen&period; Komm&comma; Lilly&comma; gib mir die Hand&period;&OpenCurlyDoubleQuote; Und die Hand seines Schwesterchens fassend&comma; zog er dieses eilig mit den Berg hinauf&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nicht so rasch&comma; Otto&comma; ich rutsch' immer aus&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; klagte Lilly&semi; „zieh mich doch nicht so fest&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Schweig doch still&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; flüsterte Otto ihr zu&period; „Du kannst ja ordentlich klettern&excl; Ich möchte der Tante Toni doch zeigen&comma; daß ich kein kleines Kind mehr bin&comma; und wir wollen zuerst oben sein&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Lilly schwieg nun auch gehorsam still und gab sich alle Mühe&comma; mit ihrem Bruder Schritt zu halten&comma; und die beiden waren den andern schon ein gutes Stück voraus&period; Tante Toni rief ihnen ängstlich zu&colon; „Nicht so rasch&comma; Otto und Lilly&comma; ihr seid zu waghalsig&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Aber Otto lachte nur statt aller Antwort&comma; und die Hand seines Schwesterchens&comma; welches eben beinah' gefallen wäre&comma; fester fassend&comma; sagte er leise und aufmunternd&colon; „Jetzt noch einen tüchtigen Anlauf&comma; und wir sind oben&period;&OpenCurlyDoubleQuote; Er nahm aber den Anlauf so stark und riß Lilly so heftig mit sich&comma; daß beide&comma; oben angekommen&comma; zur Erde stürzten&period; Otto sprang schnell wieder auf und half auch Lilly in die Höhe&period; Er hatte nur arg zerschundene Hände und Knie&comma; aber Lilly war mit dem Gesicht auf den steinigen Boden gefallen&comma; sie hatte eine große Beule an der Stirne&comma; und sie blutete stark aus der Nase&period; Die Tränen liefen ihr übers Gesicht&semi; aber als Otto in sie drang&colon; „So wein doch nicht&comma; Lilly&comma; sonst krieg' ich's ja&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; da verbiß sie ihren Schmerz&comma; und sie versicherte der besorgten Tante Toni&comma; sie hätte sich gar nicht arg wehgetan&period; Aber das Nasenbluten dauerte fort&comma; und da kein Wasser zur Hand war&comma; mußte Lilly sich unter einen Baum platt auf den Rücken legen und Tante Toni drückte ihr zusammengelegtes Taschentuch sanft auf die Beule&comma; die immer heftiger anschwoll&period; Mariechen bemühte sich unterdessen&comma; Ottos zerschundenes Knie&comma; so gut es ohne Wasser ging&comma; zu reinigen und zu verbinden&period; Rudi&comma; der dabeistand und zusah&comma; konnte sich nicht enthalten&comma; zu sagen&colon; „Na&comma; ein Glück&comma; daß du diesmal die Schuld nicht auf mich wälzen kannst&comma; sonst hätten wir ein schönes Konzert zu hören bekommen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Schweig&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; herrschte Otto ihn an&comma; und Rudi schwieg auch&comma; aber nicht um Otto zu gehorchen&comma; sondern weil Mariechen ihm einen bittenden Blick zugeworfen hatte&period;<&sol;p>&NewLine;<p>In Otto aber kochte und gärte es&period; Er fühlte ganz genau&comma; daß er im Unrecht war&semi; er hatte dem Befehl der Tante&comma; die zur Vorsicht mahnte&comma; gerade entgegengehandelt&comma; er hatte sich selbst und mehr noch seinem Schwesterchen empfindlich wehgetan&comma; und aus dem geplanten Triumph war eine Niederlage geworden&period; Statt sich nun über sich selbst und über seine Unvorsichtigkeit zu ärgern&comma; ärgerte er sich über die andern&comma; ganz besonders aber über Rudi und Tante Toni&comma; und diese letztere hatte ihm doch nicht einmal den wohlverdienten Verweis gegeben&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Erst nachdem Lilly eine halbe Stunde stillgelegen und sich ausgeruht hatte&comma; erlaubte Tante Toni ihr&comma; wieder aufzustehen&comma; und nun konnte der Weg zum Wetterstein endlich fortgesetzt werden&period; Paul&comma; Kurt und Philipp sahen Otto gerade nicht mit zärtlichen Blicken an&comma; während sie über diese unwillkommene Verzögerung knurrten&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Dieser Otto muß einem doch immer jedes Vergnügen verderben&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; brummte Kurt&comma; und Anna pflichtete ihm bei&comma; halb ärgerlich&comma; halb lachend&colon; „Ich glaube&comma; der ist überhaupt nur auf der Welt&comma; damit wir uns in der Geduld üben&excl; Ich erkläre euch aber feierlich&comma; daß meine Geduld nun zu Ende ist&comma; und wenn er uns jetzt noch etwas einbrockt&comma; dann – ja dann spring' ich ihm auf den Rücken und schüttle ihn und rüttle ihn&semi; seht&comma; so &period;&period;&period;&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Und Anna packte den ahnungslosen Philipp und schüttelte und riß ihn herum&comma; so daß er kläglich schrie&colon; „Bist du denn toll geworden&comma; Änne&quest; Die Flasche mit Himbeersaft in meinem Rucksack geht ja kaput&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Was&comma; Himbeersaft hast du da drin&quest; Warum hast du das nicht eher gesagt&quest; Da muß ich halt nun meinen gerechten Zorn bezwingen&comma; wenigstens bis ich geholfen habe&comma; deinen Himbeersaft auszutrinken&period; Aber da sind wir ja schon&excl; Ich grüße dich&comma; edler&comma; altehrwürdiger Wetterstein nebst Gemahlin&comma; Kindern und Enkeln&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Und Anna verneigte sich ehrfurchtsvoll und tief vor dem großen&comma; grauen und verwitterten Felsblock&comma; der den Gipfel des Berges krönt&period; Rundherum waren aber noch mehrere Steinblöcke&comma; große und kleine&comma; und Anna begann sofort diese zu zählen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Warum zählst du denn die Steine&quest;&OpenCurlyDoubleQuote; fragte Mariechen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ei&comma; ich will doch sehen&comma; ob die Familie des edlen Herrn von Wetterstein sich vermehrt hat&comma; seitdem wir das letztemal hier waren&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Philipp&comma; der schon seinen Rucksack abgeschnallt hatte&comma; sagte ungeduldig&colon; „Komm&comma; Anna&comma; laß doch den Unsinn&excl; Schau mal her&comma; Tante Toni&comma; da ist ein Stein&comma; der ist gerade wie gemacht&comma; um uns als Tisch zu dienen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Aber was fällt dir ein&comma; Philipp&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; rief Anna mit gutgespielter Entrüstung&period; „Dieser Stein ist ja gerade dem Herrn von Wetterstein seine Schwiegertochter&semi; er wird es dir furchtbar übelnehmen&comma; wenn du diese als Tisch benützen willst&period; Tante Toni&comma; du stimmst mir doch sicher bei&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Allein Tante Toni hörte nicht&semi; sie stand mit Mariechen und Paul am Rand des Gipfels&comma; und alle drei sahen ins wunderliebliche Maintal hinunter&period; Es war ein ungewöhnlich klarer Tag&comma; und wie aus einem Baukasten aufgebaut sah man das Städtchen in der Ferne am Mainufer liegen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ich seh' das schöne Schloß mit seinen vier Türmen&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; rief Mariechen&semi; „auch den Turm der Stiftskirche seh' ich&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Wenn nicht diese dummen Bäume gerade im Weg wären&comma; könnte ich unser Haus und den Garten sehen&semi; aber diese ekligen Bäume gerade hier vor unserer Nase&comma; wo man sich auch hinstellt&comma; immer sind sie einem im Weg&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Tante Toni lachte&colon; „Geh'&comma; Paul&comma; du wirst dich doch wohl nicht ernstlich ärgern darüber&comma; daß du euer Haus nicht sehen kannst&excl; Der Blick hier ist so wunderschön&semi; wir wollen ihn freudig genießen und uns nicht durch Kleinigkeiten stören lassen&period; Aber hört mal den Philipp&comma; er scheint ungeduldig zu werden&comma; er ist sicher mal wieder hungrig&comma; der arme Junge&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Philipp hatte inzwischen schon die Rucksäcke ausgepackt und trotz Annas Einsprache auf dem zum Tisch auserlesenen Stein einen Imbiß hergerichtet&period; Alle lagerten sich ins Moos&comma; und die ganze Gesellschaft&comma; auch Tante Toni&comma; machten sich eifrig über die Butterbrote her&period; Philipps Himbeersaft fand ebenfalls großen Beifall&comma; er wurde ausgezeichnet gefunden&comma; woraufhin Anna mit großem Ernst behauptete&comma; er sei nur deshalb so gut&comma; weil sie ihn vorhin ordentlich durcheinandergeschüttelt hätte&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Als nach dem Essen Philipp sich lang ins Moos streckte und die Mütze über die Augen ziehen wollte&comma; um ein bißchen zu schlafen&comma; da rief Tante Toni halb lachend&comma; halb ärgerlich&colon; „Aber Philipp&comma; wie kannst du ans Schlafen denken&excl; Genieße doch mit offenen Augen und mit offenem Herzen diesen schönen Tag&excl; Schau um dich&comma; sieh zum blauen Himmel hinauf&comma; horch auf das Säuseln des Windes und lausch dem Gesang der Vögel&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Alle blieben eine Zeitlang still&comma; bis endlich Anna halblaut sagte&colon; „Ich weiß nicht&comma; Tante&comma; wie das ist&semi; wir sind doch gar nicht so weit von der Stadt entfernt&comma; und doch&comma; wenn wir hier so stille sind&comma; dann kommt es mir vor&comma; als seien wir in einer ganz andern Gegend&comma; weit&comma; weit fort von daheim&comma; und ich kann mir's kaum vorstellen&comma; daß wir diesen Abend wieder zu Hause sein werden&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Tante Toni nickte lächelnd&colon; „Das Gefühl kenne ich auch&comma; Ännchen&period; Das gehört zum Spessart&semi; er hat so etwas Einsames&comma; so etwas Urwaldliches und Weltfremdes an sich&comma; und das bleibt ihm auch&comma; obwohl man schon angefangen hat&comma; ihn mit Sommerfrischlern zu bevölkern&period; Auf dem Rohrbrunn zum Beispiel&comma; dort sind in den Ferien ja schon eine Menge Fremde&comma; und doch&comma; wenn man am Jagdschlößchen vorbei den Weg nach Silvan hinaufgeht&comma; da ist man auf einmal wie in die größte Einsamkeit versetzt&period; Auf einer Seite dichter Wald&comma; auf der andern blickt man in ein stilles Tal&comma; darüber hinaus Berge und Wälder&comma; nichts als Berge und Wälder&comma; kein Haus&comma; keine Hütte&comma; nirgends eine Spur von der Nähe eines bewohnten Ortes&semi; man könnte meinen&comma; man wäre weit&comma; weit fort von jeglichem Verkehr&comma; in einer richtigen Einöde&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&comma; ich kenne die Stelle&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; nickte Paul&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Überhaupt&comma; Tante Toni&comma; über unsern Spessart geht doch nichts&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Da hast du recht&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Wie&comma; Tante&comma; das sagst du&quest; Und du bist doch in der Schweiz und in Italien gewesen&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Selbst in der Schweiz&comma; in Italien&comma; im herrlichen Neapel&comma; auf dem Monte Pellegrino in Palermo habe ich&comma; trotz aller Bewunderung und Begeisterung&comma; ein leises Sehnen nach dem Spessart nicht unterdrücken können&comma; und als ich dann nach der Heimkehr zum erstenmal wieder in den Spessart wanderte&comma; da hab' ich erst so recht eigentlich empfunden&comma; wie schön unsere Heimat ist&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Bravo&comma; Tante&excl; Du bist halt doch eine echte Spessarterin geblieben&comma; und du und der Großpapa&comma; ihr müßt unbedingt wieder herüberziehen&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&comma; vielleicht wenn mal Onkel Ernst aus Amerika zurückkommt und die Leitung der Geschäfte übernimmt&comma; so daß Großpapa sich zurückziehen kann&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Wann wird er denn endlich zurückkommen&comma; der Onkel Ernst&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ich weiß es nicht&period; Aber horch&excl; Was ist das&quest; Wer singt denn da&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Aus dem nahen Wald klang&comma; bald aus der Nähe&comma; frisch und kräftig&comma; bald aus der Ferne&comma; gedämpft&comma; wie ein richtiges Echo&comma; der Wechselgesang&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„Im Wald&comma; im Wald&comma;<br&sol;>Im frischen&comma; grünen Wald – wo's Echo hallt&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Es waren Mariechen und Anna&comma; die sich leise fortgeschlichen hatten&comma; um der lieben Tante diese kleine Überraschung zu bereiten&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Das habt ihr brav gemacht&comma; Kinder&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; rief Tante Toni am Schluß sichtlich erfreut&period; „Ihr wißt ja&comma; wie gern ich unsere schönen deutschen Lieder im lieben deutschen Wald oder auf den deutschen Bergen höre&excl; Kennt ihr das Lied&colon; ‚Wer hat dich&comma; du schöner Wald&comma; aufgebaut&quest;&OpenCurlyQuote;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„O gewiß&comma; das kennen wir alle&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Und diesmal stimmten auch die Knaben mit ein&period; Paul&comma; der eine schöne Stimme und gutes Gehör hatte&comma; sang die zweite Stimme&period; Tante Toni saß ganz still und freute sich&comma; wie der helle Kindergesang so frisch in die freie Natur hinausschallte&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Sogar die Vöglein schwiegen und hörten euch zu&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; behauptete sie&comma; als das Lied zu Ende war&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nun mußt du aber auch singen&comma; Tante&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; baten die Kinder&comma; und es erklang noch gar manch lustiges und manch schwermütiges Volksliedchen&comma; bis auf einmal ein anderer&comma; ein feierlicher Ton sich unter den Gesang mischte – von der Dorfkirche drunten im Tal das Abendläuten&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Da verstummte der Gesang und alle lauschten still&comma; bis der letzte Glockenton verhallt war&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Plötzlich sprang Tante Toni auf und rief&colon; „Aber&comma; Kinder&comma; wir vergessen ja ganz die Zeit&excl; Schnell&comma; schnell zum Aufbruch geblasen&comma; damit wir noch vor Dunkelwerden heimkommen&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„O wie schade&comma; es war so wunderschön hier&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; bedauerten die Kinder&comma; sich zum Aufbruch richtend&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Aber wo ist denn Otto&quest;&OpenCurlyDoubleQuote; fragte auf einmal Tante Toni&comma; sich nach allen Seiten umsehend&period; Niemand wußte es&comma; niemand hatte ihn fortgehen sehen&period; Aber Mariechen behauptete&comma; er könne noch nicht lange fort sein&comma; denn vor wenigen Minuten hätte sie ihn noch im Gras herumkriechen sehen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Otto&comma; Otto&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; riefen nun Tante und Kinder in alle Windrichtungen&comma; aber es erfolgte keine Antwort&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Das ist recht fatal&comma; denn wir haben uns schon sowieso etwas verspätet&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Tante Toni schien ein wenig unzufrieden&comma; und nach einigem Nachdenken entschloß sie sich&comma; da alles Rufen vergeblich blieb&comma; die Zwillinge und Philipp nach verschiedenen Richtungen als Kundschafter auszuschicken&period; „Aber entfernt euch nicht zuweit und ruft von Zeit zu Zeit&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; empfahl sie besorgt&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&comma; und wer ihn findet oder ihn zuerst rufen hört&comma; der stößt ein Indianergeheul aus&comma; damit wir's gleich wissen&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; schlug Anna vor&semi; aber sie hatte wenig Erfolg mit ihrem Scherz&period; Nicht nur die Tante&comma; auch die Kinder hatte ein unheimliches Gefühl beschlichen&semi; es war doch auch zu sonderbar&comma; daß Otto so spurlos verschwunden war&period; Tante Toni war ganz blaß geworden&comma; und sie sah so niedergeschlagen aus&comma; daß Mariechen sie zu beruhigen suchte&comma; indem sie sagte&colon; „Sorge dich doch nicht so&comma; Tante&semi; es kann ihm ja doch hier nichts zugestoßen sein&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Er könnte beim Umherstreifen gefallen sein&semi; es gibt mehrere recht steile und gefährliche Stellen hier am Berg&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Dann hätten wir ihn doch schreien hören&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Beim Singen konnte uns das leicht entgehen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Inzwischen hörte man von Zeit zu Zeit den Zuruf der drei suchenden Knaben&period; Er klang schwächer und schwächer&comma; dann näherte er sich wieder&comma; aber von Otto keine Antwort&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Die Sonne war schon ganz tief gesunken&semi; im Westen rötete sich der ganze Himmel&comma; aber niemand hatte einen Blick für den herrlichen Sonnenuntergang – alle standen da und warteten und lauschten&period; Endlich kam Paul zurück&comma; dann Philipp und zuletzt Kurt&semi; niemand sagte ein Wort&comma; die Kinder sahen sich ratlos an&comma; dann richteten sie ihre Blicke erwartungsvoll auf Tante Toni&comma; als ob sie doch helfen könnte und müßte&period; Aber Tante Toni zitterte&comma; wie wenn sie fröre&semi; sie mußte sich an einen Baum lehnen&comma; um nicht umzufallen&semi; sie fühlte ja die ganze schwere Verantwortung auf sich ruhen&period; Wie konnte sie denn heimkehren ohne Otto&comma; ohne den Sohn ihres Bruders&excl; Wortlos rang sie die Hände&period; Auf einmal raffte sie sich auf&period; „Kinder&comma; kommt&comma; wir wollen beten&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; sagte sie&comma; und inmitten der Kinderschar niederkniend&comma; flehte sie aus tiefstem Herzen&colon; „Unter deinen Schutz und Schirm &period;&period;&period;&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; und die Kinder stimmten mit ein&period; Ernst und feierlich hallte das Gebet in die stille Abenddämmerung hinein&period; Die Vöglein waren schon lange zur Ruhe gegangen&comma; und von der Stadt schimmerten einzelne Lichter herüber&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Plötzlich zuckte Tante Toni zusammen&semi; es hatte sie jemand an der Schulter berührt&colon; es war Mariechen&comma; und diese machte die Tante mit einer leisen Gebärde auf Lilly aufmerksam&period; Diese schien in der Tat die allgemeine Angst um ihren Bruder gar nicht zu teilen&semi; sie kniete etwas abseits an einen Stein gelehnt&comma; und sie schaute aufmerksam auf einen bestimmten Punkt – eben lächelte sie sogar ein wenig&period; Tante Toni folgte der Richtung ihres Blickes&comma; und – fast hätte sie laut aufgeschrien&period; – Dort über dem großen Felsblock bewegte sich etwas&semi; es zeichnete sich scharf gegen den klaren Abendhimmel ab – jetzt verschwand es wieder&period; – Aber nun verstand Tante Toni alles&period; Sie erinnerte sich&comma; daß sich oben in diesem Stein eine ziemlich tiefe Mulde befand&period; Otto war unbemerkt hinter den Stein geschlichen&comma; hinaufgeklettert – gut klettern&comma; das konnte er ja – und hatte sich in die Mulde versteckt&period; Diese war allerdings oft mit Regenwasser gefüllt&comma; aber es hatte ja nun längere Zeit nicht geregnet&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Tante Toni atmete auf&comma; wie von einer drückenden Last befreit&period; Und doch fiel es ihr wieder recht schwer aufs Herz&comma; als sie nun daran dachte&comma; daß Otto also all ihre und der Kinder Angst und Sorge mitangesehen und sich trotzdem nicht gezeigt hatte&semi; auch Lilly hatte um Ottos Versteck gewußt und hatte nichts getan&comma; um sie aus der Angst zu befreien&period; Nach all dem&comma; was sie eben ausgestanden&comma; war das Herz der armen Tante schon ganz erschüttert&comma; und nun kam dazu einerseits das Gefühl der großen Erleichterung&comma; anderseits der Schmerz über Ottos und Lillys Herzlosigkeit&period; Das alles stürmte auf sie ein&comma; sie konnte nicht mehr widerstehen und brach plötzlich in Tränen aus&period; Die Kinder sahen sie erschreckt an&period; Mariechen mit ihrem guten&comma; teilnehmenden Herzen hatte die Gefühle der Tante teilweise erraten und verstanden&semi; sie machte den andern ein Zeichen&comma; so daß diese sich ganz still verhielten und der Tante ein wenig Zeit ließen&comma; um sich wieder zu fassen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Die Sonne war nun längst versunken&comma; und sogar auf dem Gipfel des Berges hier fing es schon an dämmerig zu werden&period; Jetzt richtete Tante Toni sich auf&comma; und sie sagte&comma; ohne nach dem Felsblock zu blicken&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nun kommt&comma; Kinder&comma; wir haben keinen Augenblick mehr zu verlieren – wir müssen heim&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Die Kinder schauten erstaunt auf Tante Toni – sie sah so eigen aus und ihre Stimme klang gar nicht wie sonst&comma; aber sie folgten schweigend&semi; nur Lilly blieb stehen und fragte halb ängstlich&comma; halb trotzig&colon; „Und Otto&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Tante Toni sah Lilly sehr ernst an&comma; als sie antwortete&colon; „Wir warten nicht eine Minute länger auf Otto&period; Bald wird es ganz dunkel sein&comma; und da&comma; wo Otto sich befindet&comma; kann ihm ja nichts passieren – höchstens eine Erkältung kann er sich von dort mitbringen&period; Und du&comma; Lilly&comma; du gehst vor mir her&comma; und ich verbiete dir&comma; dich auch nur im geringsten zu entfernen&period; Nun schnell vorwärts&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Tante Toni wußte ganz genau&comma; daß dies das beste Mittel sei&comma; um Otto möglichst rasch aus seinem Versteck zu treiben&period; Kaum hatte sie mit den Kindern den Platz verlassen&comma; da tauchte Otto auch schon aus seinem Loche auf und begann vom Felsblock herunterzuklettern&semi; das war aber nicht so leicht – wahrscheinlich gerade weil er so eilig war&comma; stellte er sich viel ungeschickter an wie sonst&comma; und er konnte lange keine Stütze für seinen Fuß finden&period; Es überkam ihn&comma; als er sich nun in der zunehmenden Dunkelheit so ganz allein sah&comma; ein recht unheimliches Gefühl&period; Er hätte gerne gerufen&semi; aber nein&comma; dafür war er doch zu stolz&period; Er atmete ordentlich auf&comma; als er endlich unten war&comma; und nun hatte er die andern bald eingeholt&period; Die schienen ihn aber gar nicht zu bemerken&comma; sie gingen rasch und schweigend weiter&period; Otto fühlte sich sehr unbehaglich&comma; und um diesem ungemütlichen Zustand ein Ende zu machen&comma; rief er mit erzwungenem Lachen&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nun&comma; war ich nicht gut versteckt&quest; Ratet einmal&comma; wo ich die ganze Zeit war&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Aber die Kinder antworteten gar nicht&comma; sie sahen ihn nur vorwurfsvoll an&period; Tante Toni sagte in sanftem&comma; aber sehr ernstem Ton&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ich weiß&comma; wo du warst&comma; Otto&semi; du hast nicht schön gehandelt&period; Geh' jetzt neben Lilly und gib ihr die Hand&comma; und entferne dich um keinen Schritt mehr von mir&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Hier im Wald war es schon ganz dunkel&comma; und man hatte Mühe&comma; auf den Weg zu achten&period; Von Paul und Kurt geführt&comma; kam die kleine Truppe aber doch rasch vom Fleck&comma; und man gelangte glücklich auf die Landstraße&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„O wie schön&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; rief Rudi aus&comma; und er blieb einen Augenblick stehen&semi; alle wendeten sich um&comma; und sie sahen nun&comma; wie die glänzende Mondscheibe langsam hinter einem Berge hervorstieg&comma; und dann war auf einmal die ganze Gegend in ein wunderbares&comma; silbernes Licht getaucht&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nun haben wir eine gute Leuchte auf den Weg&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; meinte der praktische Philipp&comma; während Mariechen ausrief&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„Das ist feenhaft schön&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Jetzt sprudelte auch Annas gute Laune wieder hervor&comma; und sie rief&colon; „Miezchen&comma; gerate nur nicht in Verzückung&comma; sonst steckst du mich an&comma; und dann bringt ihr mich nicht mehr von der Stelle –&comma; dann bleibe ich einfach bis Mitternacht hier stehen&comma; um die Elfen im Mondschein tanzen zu sehen&comma; wie Tante Toni es uns neulich erzählt hat&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ei&comma; um das zu sehen&comma; muß man doch ein Sonntagskind sein&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Aber&comma; Tante Toni&comma; das bin ich doch – ich meine&comma; das müßtest du mir doch ansehen&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Und Anna stellte sich breitspurig vor Tante Toni hin und reckte sich in die Höhe&comma; so sehr sie nur konnte&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Alle lachten&comma; auch Tante Toni&semi; aber plötzlich wieder ernst werdend&comma; legte sie die Hand auf Annas Köpfchen&comma; und ihr die braunen&comma; wirren Haare aus der Stirne streichend sagte sie leise&colon; „Ich glaube dir's&comma; Kind&semi; ja&comma; du mußt wirklich ein Sonntagskind sein&period; Möge der liebe Gott dir deinen frohen Mut erhalten dein ganzes Leben lang&excl; – Aber nun müssen wir weiter&semi; eure Eltern werden gewiß schon besorgt sein über unser langes Ausbleiben&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Sollen wir vorauslaufen&comma; um sie zu beruhigen&quest;&OpenCurlyDoubleQuote; schlugen die Zwillinge vor&comma; aber Tante Toni wollte nichts davon wissen&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Nein&comma; nein&comma; wir bleiben schön beisammen&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; wehrte sie ab&period; „Aber tüchtig ausschreiten&comma; das wollen wir&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Es herrschte nun aber doch wieder eine andere Stimmung als vorhin&comma; und es flog sogar manches Scherzwort&comma; manche kleine Neckerei von einem zum andern&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Auch Otto flüsterte seiner Schwester zu&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; es ist wirklich Zeit&comma; daß die alle wieder andere Gesichter machen&semi; das war doch zu dumm&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; Und leise in sich hineinkichernd fügte er hinzu&colon; „Nein&comma; war das drollig&comma; da oben in dem Stein zu sitzen und zu sehen&comma; wie die andern alle suchten und sich den Hals heiser schrien – ich mußte mich wirklich zusammennehmen&comma; um nicht laut aufzulachen&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Aber Lilly stimmte nicht in Ottos Gelächter ein&semi; sie schüttelte den Kopf und sagte nachdenklich&colon; „Nein&comma; Otto&comma; es war nicht recht&semi; das war schon kein Scherz mehr&comma; und wie du gesehen hast&comma; daß Tante Toni wirklich in Angst um dich war&comma; da hättest du herunterkommen sollen&period; Es hat mir ganz wehgetan&comma; wie sie auf einmal so geweint hat&comma; und ich hätte dir nicht folgen dürfen&period;&period;&period;&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Halt&comma; Lilly&comma; das ist fest unter uns ausgemacht&colon; keins verrät das andere&comma; und es wäre Verrat gewesen&comma; wenn du mein Versteck entdeckt hättest&period; Ich möchte nur wissen&comma; ob Tante Toni wirklich weiß&comma; wo ich gesteckt habe&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Das glaube ich ganz gewiß&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Woher aber&quest; Außer uns kennt doch niemand das Loch in dem Stein – es war ja früher schon Papas Geheimnis&comma; wie er noch klein war&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&comma; du weißt aber auch&comma; daß Tante Toni immer Papas Lieblingsschwester war&comma; und da hat er sie wahrscheinlich in das Geheimnis eingeweiht&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Dann hätte sie sich aber doch nicht so zu ängstigen brauchen&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&comma; sie hat vielleicht nicht mehr daran gedacht&comma; oder sie hat auch gar nicht gewußt&comma; daß man sich in dem Loch verstecken kann&comma; weil es ja früher immer voll Regenwasser war&semi; Papa war selbst ganz erstaunt&comma; als er voriges Jahr bemerkte&comma; daß das Wasser jetzt ablaufen kann&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&comma; das ist wahr&period; Aber schau mal&excl; – Ich glaube gar&comma; da kommt Papa mit Onkel Helmer&excl; O weh&comma; das ist dumm&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Es waren wirklich Herr Mehring und Herr Helmer&comma; die&comma; ernstlich beunruhigt durch das lange Ausbleiben der Tante und ihrer Bande&comma; diesen entgegengegangen waren&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Na&comma; da seid ihr ja alle heil und gesund&excl;&OpenCurlyDoubleQuote; riefen sie ihnen entgegen&period; „Die beiden Mütter sind schon ganz besorgt&comma; und wir konnten uns gar nicht denken&comma; weshalb ihr nicht heimkamet&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Erst als sie ganz nahe herangekommen waren&comma; bemerkten sie die verlegenen Gesichter der Kinder&comma; und Onkel Robert fragte&comma; seine Schwester forschend anblickend&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„Toni&comma; du bist so blaß&excl; Ist etwas vorgefallen&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Nach einigem Zögern antwortete Tante Toni&colon; „Ich glaube&comma; es ist am besten&comma; wenn Otto dir selbst den Grund unserer Verspätung mitteilt&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Erstaunt und fragend blickte Herr Mehring von seiner Schwester auf seinen Sohn&comma; aber Otto faßte seines Vaters Hand&comma; und ihn mit sich fortziehend sagte er&colon; „Komm nur&comma; Papa&comma; ich erzähle dir alles&semi; du wirst sehen&comma; es ist gar nicht schlimm&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Und er erzählte nun&comma; wie er von den andern unbemerkt auf den großen grauen Stein geklettert sei und sich in das Loch versteckt habe und wie er schon sehr lange darin gesessen habe&comma; bevor Tante Toni sein Verschwinden bemerkt hätte&comma; und wie dann nach ihm gesucht und gerufen worden sei&comma; und das sei so unterhaltend gewesen&comma; daß er gar nicht geahnt hätte&comma; wie spät es inzwischen geworden sei&period; Der Vater hatte schweigend zugehört&period; Am Schluß sah er seinen Sohn ernst und forschend an&comma; und er sagte&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„Otto&comma; die Sache gefällt mir nicht recht&period; Ich bin eben wirklich erschrocken über das blasse&comma; angegriffene Aussehen deiner Tante&semi; sie muß sich also ernstlich um dich beunruhigt haben&comma; und du hast sie gewiß viel zu lange hingehalten&comma; ehe du aus deinem Versteck hervorkamst&period; Antworte mir ehrlich&colon; ‚Hast du bemerkt&comma; daß Tante Toni sich wirklich ängstigte&quest;&OpenCurlyQuote;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Otto sagte leise und zögernd&colon; „Ja – Papa&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Und du bist trotzdem noch in deinem Versteck geblieben&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Otto senkte den Kopf und schwieg&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Noch lange&quest;&OpenCurlyDoubleQuote; fragte der Vater&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„O&comma; nicht so sehr&OpenCurlyDoubleQuote;&comma; suchte Otto sich zu entschuldigen&semi; aber Herr Mehring seufzte tief auf&comma; und er sagte nach einigem Nachdenken&colon;<&sol;p>&NewLine;<p>„Das geht mir sehr nahe&comma; Kind&period; Verstehst du auch&comma; warum&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Otto schüttelte den Kopf&period;<&sol;p>&NewLine;<p>„Weil es wie Herzlosigkeit aussieht&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„O Papa&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>„Ja&comma; Kind&semi; du weißt&comma; daß ich einen kleinen Streich&comma; eine Neckerei nicht so ernst nehme&comma; sogar Unarten kann man Kindern verzeihen – mein Gott&comma; keiner von uns ist ja wohlerzogen vom Himmel heruntergefallen&excl; Aber hier ist mehr wie Leichtsinn dahinter&period; Daß du deine gute Tante sich erst lange ängstigen ließest&comma; ehe du aus deinem Versteck kamst&comma; das läßt mich beinahe an deinem guten Herzen zweifeln&period; Jedenfalls hoffe ich&comma; daß du die Tante diesen Abend noch herzlich um Verzeihung bitten und ihr versprechen wirst&comma; sie künftighin nicht mehr zu betrüben&period; Wirst du das tun&quest;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Otto nickte wieder&comma; und dann ging er schweigend neben seinem Vater her&comma; mit einer großen&comma; großen Angst im Herzen&period; Wie&comma; wenn sein Vater nun noch eines der andern Kinder fragte&quest; Aber nein&comma; warum sollte er denn&quest; Das hatte er ja sonst auch nicht getan&comma; und von selbst würden ihn die andern nicht verklagen&comma; das wußte er&period;<&sol;p>&NewLine;<p>Nach der Heimkehr&comma; beim Abschiednehmen&comma; drängte er sich&comma; dem Winke seines Vaters folgend&comma; an die Tante heran und sagte leise&comma; mit halb abgewandtem Gesicht&colon; „Tante&comma; bitte&comma; verzeih' mir&comma; ich will dich nicht mehr betrüben&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Die Tante sah ihn eine kleine Weile forschend an&comma; dann sagte sie betrübt&colon; „Es kommt dir nicht recht von Herzen&comma; Otto&semi; aber ich verzeihe dir trotzdem – du hast eben selbst noch nie eine wirkliche und große Angst ausgestanden&comma; und du ahnst nicht&comma; wie das tut&period; Gute Nacht&comma; lieber Otto&period;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>An diesem Abend konnte Otto lange nicht einschlafen&semi; unruhig warf er sich in seinem Bett hin und her&comma; und er dachte&colon; „Ach&comma; hätt' ich doch noch eine Mama&comma; die sich an mein Bett setzte – der könnt' ich's wohl sagen&excl;&OpenCurlyDoubleQuote;<&sol;p>&NewLine;<p>Als er aber die Schritte seines Vaters auf der Treppe hörte&comma; drehte er sich schnell zur Wand&comma; und als Herr Mehring mit einer Kerze ins Zimmer trat und sich über seinen Sohn neigte&comma; da lag dieser mit geschlossenen Augen und atmete tief und regelmäßig&comma; wie wenn er schliefe&period;<&sol;p>

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